Hallo ,
vor kurzem hat José Arce einen Artikel über Problem Hunde veröffentlicht. Für ihn gibt es keine Problemhunde sondern nur Hunde, die aufgrund von falscher und schlechter Haltung das Vertrauen in den Menschen verloren haben.
Das erlebe ich in meinem Alltag als Hundetrainer ganz oft auch so - sobald der Mensch sein Verhalten dem Hund gegenüber verändert und Verantwortung übernimmt, reagiert der Hund und zeigt auf einmal das "problematische Verhalten" nicht mehr.
Aber warum ist das so?
Wenn der Hund immer selbst die Entscheidungen trifft (wann er frisst, wann er gestreichelt wird, wann gespielt wird, wann es raus geht, wo er stehen bleibt um zu schnüffeln, ob er unsere Befehle ausführt usw.), dann wird er natürlich in Situationen, die ihm wichtig sind (z. B. wenn er zu einem anderen Hund oder dem Wild hinterher rennen möchte) nicht auf uns hören.
Das heißt jetzt nicht, dass wir 24/7 ALLES überwachen, was der Hund macht bzw. darf - es sollte eine Mischung sein. Verantwortung für unseren Hund zu übernehmen bedeutet, ihm Grenzen zu setzen, Situationen für ihn zu regeln und konsequent zu sein.
Dazu kann es sehr hilfreich sein, wenn wir eine Liste machen mit den Punkten, die wir nicht möchten (z. B. der Hund darf nicht Menschen anspringen, er darf nicht ins Bett, er darf nicht vor uns zur Tür raus, er muss im Auto warten bis wir ihm das Signal zum Aussteigen geben). An dieser Liste dann arbeiten und konsequent darauf achten, diese Punkte auch durchzusetzen. Wie soll nämlich ein Hund Vertrauen in uns Menschen haben, wenn wir ihn heute auf die Couch lassen und morgen schimpfen wir deswegen mit ihm?
Um ein entspanntes Miteinander mit seinem Hund zu erreichen, braucht es oft einiges an Training - aber es lohnt sich. Wie José schreibt, dann können wir uns eins fühlen mit unserem Hund, weil wir auf einer Wellenlänge miteinander kommunizieren.
Und wer José live erleben will - am 7. und 8. September kommt er für sein Seminar "Mensch & Hund - durch die richtige Struktur Sicherheit geben und Probleme überwinden" nach Speyer.
Bei vielen Hundebesitzern hat sich das Leben seit Corona verändert. Viele arbeiten fast nur noch im Home Office, was bei einigen Probleme mit sich bringt. Die Hunde werden mitunter sehr kreativ, um die Aufmerksamkeit ihrer Besitzer zu bekommen. Sie schleppen Spielzeug an und legen es einem in den Schoß, sie piensen immer wieder wenn es zu "langweilig" wird, sie drängen sich dem Menschen auf. Und ganz oft haben sie Erfolg damit - der Besitzer wirft dann doch den Ball, er spricht mit dem Hund an oder streichelt ihn.
Dadurch fängt der Hund immer mehr an, Aufmerksamkeit einzufordern und damit auch Entscheidungen zu treffen. Der Hund entscheidet, wann gespielt wird. Der Hund entscheidet, wann er gestreichelt werden will usw.
Um festzustellen wie oft der Hund damit Erfolg hat, kann man zuhause eine Strichliste machen, wer die Entscheidung getroffen hat. Z. B. der Hund drängt sich an den Menschen und wird gestreichelt - Strich für den Hund. Der Hund bringt das Spielzeug und der Mensch wirft es - Strich für den Hund. Der Hund kratzt an der Balkontür und der Mensch macht die Tür auf - Strich für den Hund. Ein Strich für den Menschen wäre z. B. wenn er die Balkontür nicht öffnet und den Hund ignoriert. Und am Ende des Tages schaut man sich die Liste an, wer mehr Entscheidungen getroffen hat - war es der Mensch, oder doch der Hund?
Es ist eigentlich nicht dramatisch, wenn der Hund der Entscheidungsträger ist. Es wird dann dramatisch, wenn es Probleme mit dem Vierbeiner gibt (z. B. wenn er bei Hundebegegnungen hin zerrt oder pöbelt, wenn er an der Leine zerrt, wenn er den Menschen draußen allgemein ignoriert und auf den Rückruf nicht reagiert). Und dann sollte man etwas ändern.
Meistens wird die "Auswirkung" trainiert - d. h. am Rückruf, an der Leinenführigkeit, an den Hundebegegnungen - aber in den seltensten Fällen fängt man bei der "Ursache" an - nämlich an dem "Nicht hören" zuhause.
Das heißt jetzt nicht, dass zuhause keine Spielaufforderung des Hundes mehr beachtet werden darf. Oder der Hund allgemein ignoriert werden muss. Es heißt, dass vor allem zuhause der Grundgehorsam trainiert werden muss. Z. B. Sitz, Platz oder Hier. Und wenn der Hund es nicht freiwillig befolgt, muss man es durchsetzen.
Am besten ist es, spielerisch mit dem Hund zu arbeiten - wenn es beiden Spaß macht, ist es viel leichter, den Hund zu erziehen. Gerade die Distanzarbeit, die draußen sehr nützlich ist, kann drinnen in reizarmer Umgebung sehr gut aufgebaut und gefestigt werden.
Nasenarbeit ist für die Hunde super toll - sie schnüffeln ja auch draußen die meiste Zeit. Dadurch können wir den Hund sehr gut auslasten und arbeiten nebenher auch noch am Gehorsam. Dazu z. B. zwei Plastikbechern nehmen und in den Boden jeweils ein Loch machen. Dann wird unter einen Becher ein Leckerlie gelegt und die Becher verschoben - der Hund muss suchen, unter welchem Becher das Leckerlie ist (dabei die Becher festheben). Der Becher, an dem der Hund am längsten verweilt, wird hochgehoben. Ist das Leckerlie drunter, darf der Hund es haben - ist es nicht drunter, fängt man das Spiel von vorne an. Während des Spiels kann man den Grundgehorsam einfordern, in dem man den Hund absitzen lässt und er warten muss, bis man ihm das Startkommando gibt.
Eine weitere Möglichkeit ist, einen Parcour im Wohnzimmer aufzubauen. Dazu eignet sich alles, was man im Haushalt so findet - Stühle, kleine Tische, Decken, Waschschüssel, Eimer, Klappkiste, Besenstiele etc. Dann wird der Hund langsam durch diesen Parcour geführt. Zwischendurch immer wieder mal absitzen lassen, damit der Hund nicht hektisch wird. Durch die unterschiedlichen Anforderungen wird die Körperschulung des Hundes trainiert. Anfangs sind manche Hunde eher unsicher, z. B. in eine Klappkiste zu steigen. Aber nach und nach bekommen sie mehr Sicherheit und es macht zunehmend Spaß.
Hast Du unterwegs auch immer wieder den Eindruck, dass sich Dein Hund nicht an Dir orientiert? Dass er eher in seiner eigenen Welt lebt?
Das kann vorkommen und ist in vielen Fällen auch nicht dramatisch - aber die Summe macht das Problem. Das heißt je mehr der Hund uns draußen ignoriert, umso größer können die Probleme werden.
Um die Aufmerksamkeit unseres Hundes zu bekommen, müssen wir uns das Verhalten zuhause anschauen - das hatte ich in meinem letzten Newsletter erklärt. Wenn wir nämlich draußen einen unaufmerksamen Hund haben, stimmt es zuhause nicht ganz. Wir nehmen das aber so gar nicht wahr, weil wir "betriebsblind" sind und weil wir zuhause gar nicht so den Gehorsam abfragen, wie wir ihn unterwegs brauchen.
Bei wem kann der Besuch kommen und der Hund bleibt - ohne ständige Aufforderung - auf seiner Decke liegen?
Wer kann in die Küche gehen, ohne dass der Hund hinterher läuft?
Bei wem hört der Hund TATSÄCHLICH auf den ersten Befehl und nicht erst auf die zigste Wiederholung?
Der Hund sollte seinen eigene innere Motivation haben - das ist sinnvoller als die äußere Motivation, sprich wenn wir ständig einfordern. Da ist z. B. der unaufgeforderte Blickkontakt unserer Hunde sehr wichtig. Denn wenn der Hund von sich aus schaut, ist er motivierter als wenn wir ihn dazu auffordern müssen. Daher ist es wichtig, unterwegs jeden unaufgeforderten Blickkontakt des Hundes zu bestätigen. Dadurch lernt der Hund im Zusammenspiel mit uns, dass sich der Blickkontakt lohnt.
Aber Vorsicht! Wenn wir unseren Hund für den Blickkontakt mit Leckerlies belohnen - was nicht verkehrt ist - und er läuft dann die ganze Zeit mit andauerndem Blickkontakt neben uns her um uns noch ein Leckerlie aus den Rippen zu leiern, belohnen wir das natürlich nicht. Ansonsten würden wir ihn für das Betteln belohnen, was nicht erwünscht ist. Der Hund muss sich erst wieder von uns abwenden und weiter laufen und erst, wenn er sich mit erneutem Blick uns zuwendet, wird bestätigt. Das Bestätigen kann auch "nur" aus loben bestehen, auch das motiviert unseren Hund.
Außerdem können wir unterwegs auch immer wieder mal etwas spannendes "finden" Dazu können wir entweder besondere Futterstückchen mitnehmen oder auch ein Spielzeug. Wenn der Hund dann beim Spaziergang irgendwo am schnüffeln ist, gehen wir in die Hocken, holen das entsprechende raus und machen den Hund darauf aufmerksam, dass wir etwas besonderes gefunden haben. Wenn der Hund bei uns ist, bekommt er das Gefundene. Wenn wir öfter mal solche "Schätze" finden, wird der Hund uns nach und nach immer mehr im Blick behalten - weil wir coole Sachen finden, die ihm entgangen sind...
Wichtig dabei ist, dass wir nicht immer an der gleichen Stelle etwas finden, sonst wird es für den Hund schnell langweilig.
Für die Orientierung des Hundes an uns hilft auch, immer wieder mal verschiedene Übungen einzubauen - egal ob Grundgehorsam, Geschicklichkeit oder auch mal für die Kopfauslastung Suchspiele. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dabei werden die Übungen, die wir spielerisch machen, meist mit viel mehr Motivation absolviert, als einfach nur ein "Sitz" oder "Platz" abzufragen.
Ab Ende September startet mein nächster Square-Dog Kurs. Dabei werden wir spielerisch den Grundgehorsam bei unseren Hunden vertiefen. Diese Übungen können auch gut unterwegs - und in den Alltag - eingebaut werden. Wenn Du nähere Informationen möchtest, melde Dich bei mir, gerne per E-Mail: info@mobile-hundeschule-speyer.de.
Viele Grüße.
Wir bringen unseren Hunden im täglichen Leben viel bei, ob Grundgehorsam oder Kopfauslastung. Aber es gibt etwas, auf das wir unsere Hunde oft vergessen vorzubereiten - das betrifft den Tierarztbesuch und Körperpflegemaßnahmen.
Dabei ist es wichtig und sinnvoll, den Hund auf alle Handlungen, die er im Zusammenhang mit tierärztlichen oder pflegerischen Maßnahmen erleben kann, vorzubereiten.
Mit dem Medical Training können wir beim Hund Stress vermindern bzw. vermeiden. Außerdem wirkt sich das Training extrem beziehungsfördernd aus, da Zwangsmaßnahmen vermieden werden.
Mit diesem Training geben wir dem Hund die Kontrolle über seinen eigenen Körper, was maßgeblich zum Wohlbefinden des Hundes beiträgt. Wenn er nämlich nicht bereit ist, an einer Übung teilzunehmen, respektieren wir das und geben ihm so die Möglichkeit, über seinen eigenen Körper zu bestimmen. Das ist sehr wichtig für das Wohlbefinden des Hundes und wird ihm helfen, schwierige Situationen zu meistern. Dazu benötigen wir das Vertrauen unseres Hundes, denn Ankündigungen von etwas unangenehmen oder schmerzhaften gehören zum Vertrauen. Wenn wir das Training kleinschrittig aufbauen, auf hochwertige Belohnungen und gute Stimmung achten, lässt sich damit unglaublich viel erreichen. Z. B. freiwilliges Maul öffnen, ruhig auf dem Tisch stehen, entspannt kämmen und duschen, stillhalten beim Blut abnehmen oder Spritzen geben, bis hin zum Röntgen ohne Narkose.
Dem Hund werden Signale beigebracht mit denen er zeigen kann, ob er für die pflegerischen oder ärztlichen Maßnahmen bereit ist. Das Signal schafft eine Basis, die auf Vertrauen beruht. Der Hund weiß, dass evtl. etwas für ihn unangenehmes kommt - aber wenn er im Signal bleibt, gibt es für ihn auch einen besonders gute Belohnung. Wenn die Übungen gut aufgebaut werden, wird der Hund auch mitarbeiten und solange er im Signal bleibt, kann man weitermachen. Wenn der Hund das Signal abbricht, macht man eine Pause (z. B. mit Tricks oder einem kleinen Suchspiel). Nach der Pause kann man das Signal wieder abfragen und wenn der Hund sich darauf einlässt, kann man mit den pflegerischen bzw. ärztlichen Maßnahmen weiter machen.
Geübt wird am Anfang zuhause, in reizarmer Umgebung. Nach und nach kommt dann die Generalisierung, also die Übung in vielen unterschiedlichen Situationen, bis Tierarzt bzw. Hundefriseur zuverlässig am Hund arbeiten können.
Also insgesamt gesehen lohnt es sich, solch ein Training mit dem Hund so früh wie möglich zu beginnen. Je später wir den Hund vorbereiten, umso schwieriger und zeitaufwändiger wird es.
Von dieser Möglichkeit des medical Trainings habe ich erst sehr spät erfahren und dadurch bei Nele, meiner mittlerweile 13-jährigen Hündin, diese Vorbereitung versäumt. Mich hat damals niemand darauf hingewiesen, dass es sinnvoll sein könnte, bspw. das Maul öffnen zu üben. Dadurch war das nur mit Zwangsmaßnahmen möglich - sie hat sich sprichwörtlich gewunden wie der Aal 😁. Auch wenn man ihr Globuli oder ein flüssiges Medikament verabreichen musste, war das Stress für beide Seiten. Das habe ich mit ihr geübt und es geht schon viel besser.
Das medical Training biete ich mittlerweile als Kurs an (einzeln oder in Gruppen), da es ein wichtiger Baustein in der Erziehung unserer Hunde ist. Wenn ich Dein Interesse geweckt habe, kannst Du Dich gerne bei mir melden.
Wer möchte ihn nicht – den entspannten Familienbegleiter, den man überall mitnehmen kann. Aber viele Hunde sind im Alltag sehr aufgeregt und alles andere als entspannt. Also mehr auslasten, damit der Hund ruhiger wird?
1. Nasenarbeit für sinnvolle Beschäftigung
Wenn der Hund das Prinzip verstanden hat, kann man das Spielzeug immer versteckter auslegen.
Nach und nach kann man dann auch beginnen, andere Gegenstände zu verlieren (z. B. einen Handschuh, ein Päckchen Taschentücher, die Leine).
2. Sinnvolle Wald- und Wiesen-Agility
Umgestürzte Bäume bieten vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten. Der Hund kann über den Stamm balancieren, darüber springen oder an manchen Stellen darunter kriechen. Auf dem Stamm kann man auch den Grundgehorsam (Sitz oder Platz) einfordern. Vor allem der Platz ist dabei am Anfang oft eine recht wackelige Angelegenheit. Dann durchaus den Hund etwas abstützen und mit der Zeit lernt der Hund, sich besser auszubalancieren.
Wald-Wiesen-Agility für sinnvolle Beschäftigung eine weitere Herausforderung ist es, dem Hund unterschiedliche Kommandos für das darüber springen, das darunter kriechen, das Draufspringen oder die Vorderpfoten drauf stellen beizubringen. Dadurch muss sich der Hund stark konzentrieren, was für ihn anstrengend ist.
Alternativ zu Baumstämmen kann man auch Bänke nutzen. Wenn die Sitzfläche aus mehreren Holzlatten mit Lücken besteht, ist es für den Hund anstrengend und es kostet anfangs Überwindung, da drauf zu springen.
3. Apportierspiele
Nicht nur der Retriever apportiert gerne – das kann man vielen Hunden beibringen. Apportierspiel für sinnvolle Beschäftigung und mit der Zeit kann man das Apportieren richtig schwer machen. Z. B. wenn der Hund den Gegenstand suchen muss, der immer kleiner werden kann (bspw. ein Stück Stoff). Es lassen sich außerdem auch wunderbar Grundkommandos einbauen, die sich im Rahmen des Apportierspiels positiv festigen lassen. Zudem ist die Arbeit für den Hund sehr auslastend, sodass auch kürzere Runden mit einem müden und zufriedenen Hund beendet werden können.
4. Grundgehorsam
Grundgehorsam für sinnvolle Beschäftigung
Das Einfordern von Grundgehorsam ist wichtig – muss aber nicht unbedingt langweilig sein. Man kann es durchaus auch spielerisch machen und unterwegs Gegenstände im Slalom mit dem Hund umrunden. Oder die Befehle auf Distanz üben – anfangen mit ganz geringer Distanz und dann langsam immer weiter ausbauen.
Egal, für welche Beschäftigung wir uns entscheiden… Bei allem fördern wir das Miteinander und steigern die Bindung zum Hund
Es gibt leider wenig kreative Hunde – aber sehr viele, die unsicher bzw. ängstlich oder auch hyperaktiv sind. Die haben es in ihrem Alltag nicht leicht, da sie ständig mehr oder weniger gestresst sind. Aber Hunde die gelernt haben, ihre Situation eigenständig positiv beeinflussen zu können, werden dies immer wieder tun.
1. Dem Hund die Wahl lassen
Kreativer Hund
Wir haben hier Lebewesen, die definitiv auch ohne uns überleben könnten. Sie haben Bedürfnisse und vor allem haben sie alle ein Gehirn.
Das sollten wir sie auch mal benutzen lassen und dem Hund in Situationen, in denen es möglich ist, die Wahl lassen (z. B. welchen Kauartikel der Hund mag, welches Spielzeug, welchen Weg).
2. Dem Hund Denkaufgaben stellen
Kreative Hunde
Suchspiele sind super, um mit dem Hund an seinem Selbstvertrauen zu arbeiten. Dazu kann z. B. in einen Karton Packpapier oder Zeitungen knüllen und dazwischen Leckerlies verstecken.
Auch Tricktraining ist super geeignet. Der Hund muss kreativ werden und es steigert außerdem die Beweglichkeit und Koordination (z. B. Verbeugen, bellen auf Signal, Slalom laufen, die Vorderpfoten auf den Arm des Menschen legen).
3. Dem Hund Geschicklichkeitsübungen zeigen
Körperliche Geschicklichkeit und gutes Gleichgewicht helfen dem Hund, die Selbstwahrnehmung und das Selbstvertrauen zu stärken (z. B. über Baumstämme balancieren, unter Wurzeln durchkriechen).
4. Dem Hund Schutz geben
Kreative Hunde Schutz
Wenn dem Hund etwas unangenehm ist, sollte er bei seinem Besitzer Schutz finden. Das hilft ihm, dass er auch mal etwas Neues ausprobiert – er weiß ja, wo er Hilfe bekommt, wenn es unangenehm wird. Das fördert nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch die Bindung. Aber immer darauf achten, dass der Hund durch unsere Hilfe nicht gehemmt wird und wir ihm alles abnehmen, sondern dass wir ihn fördern.
Außerdem unbedingt darauf achten, dass man den Hund nicht überfordert. Also lieber kleinere Einheiten trainieren und sich langsam herantasten.
Als Hundebesitzer wird man immer wieder mit dem Thema Giftköder konfrontiert. Die Meldungen über Hunde, die etwas giftiges aufgenommen haben, mehren sich – und damit steigt natürlich auch die Angst, dass der eigene Hund auch mal davon betroffen ist.
Es sind aber nicht nur die Giftköder, die unsere Vierbeiner aufnehmen können. Es gibt unterwegs auf dem Boden auch noch vieles, was für den Hund richtig ungesund bzw. giftig sein kann.
Zuhause gibt es auch einiges, was schädlich oder giftig für unsere Hunde sein kann.
Aber was tun, wenn man so einen wandelnden „Müllschlucker“ hat, der alles aufnimmt? Natürlich versucht man, dem Hund das aufgenommene aus dem Maul zu holen. Aber unsere Vierbeiner entwickeln immer mehr Strategien, wie sie das umgehen können – sie schlucken schneller ab, sie rennen weg oder sie werden aggressiv.
Auch ich habe mit meiner 12-jährigen Labrador-Hündin einiges durchlebt – sie hatte bis zu ihrem 3. Lebensjahr 4 Vergiftungen! Die letzte war eine Blutvergiftung, die beinahe nicht rechtzeitig entdeckt wurde. Daher habe ich dann ein Antigiftköder-Training besucht und im Laufe der Zeit immer mehr diesbezüglich dazu gelernt.
Mittlerweile biete ich als Hundetrainerin Kurse an, in denen ich 3 verschiedene Komponenten erkläre und trainiere, die bei guter Übung dafür sorgen, dass der Hund nichts mehr vom Boden aufnimmt.
Interessiert: Dann schau mal hier nach dem nächsten Termin – Antigiftködertraining oder schreibe mich für weitere Informationen hierüber an.
Hundebegegnungen hat jeder Hundebesitzer. Und fast jeder kennt auch diese Situation – man läuft mit seinem Hund noch völlig entspannt, aber sobald ein anderer Hund in Sicht kommt, ist es vorbei. Der Hund stürzt regelrecht in die Leine, ist kaum noch zu halten und reagiert auf keine Ansprache mehr.
Aber warum?
Es ist oftmals ein schleichender Prozess. Als Welpenbesitzer bekommen wir von allen Seiten gesagt, der Hund muss sozialisiert werden. Also geht der fürsorgliche Hundebesitzer in die Welpengruppe und lässt seinen Kleinen dort im Freilauf mit den anderen spielen. Und auch unterwegs muss der Welpe ja jedem Artgenossen „Hallo“ sagen. Also wird er immer mehr verstehen und verinnerlichen, dass bei Hundebegegnungen jeder Vierbeiner zum Spielen da ist und entsprechend hinziehen.
Dann kommt die Pubertät – und damit u. U. auch eine Veränderung des eigenen Vierbeiners bei Hundebegegnungen. Es kann zu einem Rüpelverhalten kommen und viele Hundehalter fangen dann mit dem Vermeiden an: sie lassen ihren Vierbeiner nicht mehr zu anderen Hunden. Damit fängt oft das Drama an, denn der Hund baut über das fehlende Sozialverhalten frustmotivierte Aggression auf. Daher sind die Sozialkontakte schon wichtig – aber der Hund muss auch nicht zwangssozialisiert werden und zu JEDEM Kontakt haben.
Hundebegegnungen kontrollieren
Also sollte der Besitzer bestimmen, wann und ob ein Hundekontakt stattfindet und der Besitzer kontrolliert auch den Ablauf. Der Hund soll nicht lernen, je stärker er zieht und je mehr Radau er macht, desto schneller kommt er ans Ziel. Nur ruhiges Verhalten und eine lockere Leine sollten zum Erfolg führen.
Das Gleiche gilt auch für Hunde, die in bzw. nach der Pubertät in jedem anderen Hund einen Spielpartner sehen und hinziehen. Gerade bei größeren Hunden ist das auf Dauer für den Besitzer nämlich auch kein entspanntes Gassigehen mehr. Es ist auch keine Lösung, den Hund gar nicht an die Leine zu nehmen, damit er zu jedem Artgenossen kann – nicht jeder entgegenkommende Vierbeiner ist freundlich.
Ein Leinen Treffen
Um das Verhalten des eigenen Hundes zu ändern ist es sehr sinnvoll, sich regelmäßig mit anderen Hundehaltern zu treffen, die ihre Hunde auch an der Leine haben und dann gemeinsam ohne Kontakt spazieren zu gehen. Das führt dazu, dass es für den Hund ganz normal wird, an der Leine keinen Kontakt zu haben und dass die Hundebegegnungen wesentlich entspannter verlaufen.
Grenzen in der Hundeerziehung zu setzen und konsequent zu sein, ist für viele Hundebesitzer schwer. Der geliebte Vierbeiner soll doch seine Freiheit genießen dürfen. Sobald der Hund den sogenannten Dackelblick aufsetzt, lassen wir dann auch alle guten Vorsätze in Bezug auf Erziehung fallen und von konsequentem Handeln kann dann nicht mehr die Rede sein.
Der Vierbeiner wird verhätschelt und bekommt alles. Den wenigsten Besitzern ist klar, was das für Auswirkungen auf ihr Zusammenleben mit dem Hund hat.
Wir wollen schließlich nur das Beste für unseren Hund und der Hund sollte uns dann doch auch dankbar sein. Aber das funktioniert so nicht. Und wenn der Hund nicht zuverlässig zurückkommt, andere Hunde anpöbelt oder am Tisch bettelt, bringt das den Besitzer in Rage – und dann wird man schon mal laut. Das macht die Mensch-Hund-Beziehung aber nicht besser, im Gegenteil.
Wie können wir uns durchsetzen?
Die größten Probleme entstehen, weil der Mensch seinem Hund keine Grenzen setzt. Aber wie setzt man sich seinem Hund gegenüber durch, wenn der die Befehle trotz der allerbesten und neuesten Leckerlies nicht ausführen will? Viele Hundebesitzer resignieren, weil sie das unerwünschte Verhalten nicht abstellen können. Sie tolerieren, dass der Hund „sein eigenes Ding“ macht und passen sich und ihr Leben dem Hund an. Das kostet Lebensqualität.
Was bedeuten Grenzen für den Hund?
Ohne Grenzen wird der Hund seinen Menschen wenig bis gar nicht respektieren. Mit Grenzen bekommt der Hund Sicherheit – sofern der Besitzer die Grenzen ganz konsequent durchsetzt. Allerdings sollte man darauf achten, den Hund nicht zu überfordern, indem man eine Grenze nach der anderen setzt.
Muss der Hund streng erzogen werden?
Das Wort „streng“ hat für uns Menschen eher einen negativen Touch. Daher ist es besser, im Zusammenhang mit der Hundeerziehung immer von Konsequenz zu sprechen – damit können sich die Hundebesitzer eher anfreunden.
Was ist mit Frustrationstoleranz?
Übungen, bei denen der Hund lernt, mit Frust umzugehen, sind ebenfalls sehr wichtig. Wenn der Welpe nicht auch mal lernt, damit umzugehen, dass er nicht zu jedem anderen Hund springen darf, dass er nicht alles sofort fressen darf, dass er nicht allem, was sich bewegt, hinterherrennen darf, wird er als erwachsener Hund mit solchen Situationen nicht gut umgehen können. Das kann dann sogar so weit gehen, dass der Hund aggressiv gegen den Besitzer wird.
Wie sagt man dem Hund „nein“?
Es gibt viele Wege dem Hund zu zeigen, dass sein Verhalten unerwünscht ist – und es ist unterschiedlich, was beim eigenen Hund tatsächlich hilft. Also muss man mitunter schon mal ausprobieren, um das Geeignete zu finden.
Aber Achtung!
Das immer wieder ausprobieren kann auch negative Folgen haben. Anfangs sind die Hunde oftmals noch beeindruckt von der neuen Maßnahme, aber das wird nicht immer so sein. Es kann auch mal ein schlechter Tag kommen, der Hund hinterfragt, ob es der Besitzer noch ernst meint oder er will seinen eigenen Willen durchsetzen. Der Besitzer denkt dann gleich, dass diese Methode nichts (mehr) bringt, und her mit der neuen! Wenn man das mehrfach macht, hat der Hund ganz schnell raus, wie er lästige Maßnahmen umgehen kann.
Durch Corona ist es für viele Menschen gerade eine sehr schwierige Zeit. Ich habe nichts vergleichbares zu dem, was wir im Moment erleben – Menschen in Panik, durch Hamsterkäufe leere Regale, Hunde die im Tierheim abgegeben werden usw.
Übertragungsgefahr des Virus durch unsere Hunde?
Zunächst einmal finde ich es nicht nachvollziehbar, warum Menschen im Moment vermehrt ihre Hunde im Tierheim abgeben – angeblich wegen der Ansteckungsgefahr mit dem Corona – Virus.
Nicht nur das Robert-Koch-Institut hat wissenschaftliche Studien dazu durchgeführt. Bisher wurden aber keinerlei Hinweise auf eine Übertragung vom Haustier auf den Menschen gefunden. Dementsprechend gibt es auch keinen Grund, sein Tier abzugeben.
Gassigänge erlaubt?
Selbst wenn das angedrohte Ausgangsverbot kommt, dürfen wir mit unseren Hunden Spaziergänge unternehmen. Ich habe mit meinem Hund in den letzten Tagen das schöne Wetter genossen und war im Wald unterwegs.
Das machen zurzeit sehr viele Menschen – nicht nur mit Hund. Das ist zumindest hier in der Region auch kein Problem. Die Möglichkeiten spazieren zu gehen, ob mit oder ohne Hund, sind vielfältig und der empfohlene Mindestabstand zu anderen Menschen kann dadurch in jedem Fall eingehalten werden.
Wer jedoch unter Quarantäne steht, darf das Haus bzw. die Wohnung nicht verlassen – auch nicht für den Gassigang. Hier gibt es dann nur die Möglichkeit, Verwandte oder Nachbarn zu bitten, mit dem Hund herauszugehen.
Hundetraining erlaubt?
Dadurch, dass ich Einzeltraining anbiete, ist es mir im Moment noch erlaubt, Stunden zu geben. Trotzdem verstehe ich natürlich, dass manche ihre Termine wegen Corona auf einen späteren Zeitpunkt verschieben möchten.
Da aber trotzdem viele Menschen mit ihren Hunden ein Problem haben, das sie schnell lösen möchten, werde ich auf die aktuelle Situation reagieren und demnächst auch Einzelstunden Online anbieten.
Wer Interesse daran hat und nähere Informationen möchte, kann sich gerne per Mail unter info@mobile-hundeschule-speyer.de melden, oder mein Kontaktformular nutzen.
Mittlerweile wird in vielen Städten die Knallerei an Silvester verboten – aber es gibt immer noch sehr viele, die ihr Feuerwerk nicht aufgeben möchten. Und leider hört man immer noch sehr viele Knaller weit vor Silvester
Panische Angst vor dem Feuerwerk
Für die Tiere ist das kein Spaß. Sie haben ein feines Gehör und erschrecken sich, selbst wenn es in der Ferne knallt. Manche wollen dann schon Tage zuvor nicht mehr aus dem Haus, weil sie panische Angst haben. Nicht selten fliehen Hunde während des Spaziergangs, weil irgendwo ein Böller hochgegangen ist. Und da helfen meist auch keine Hilfsmittel wie Medikamente, Aromatherapien, Bachblüten etc.
Den Hund nicht alleine lassen
Wenn der Hund mit Angst oder Unsicherheit reagiert, sollte man ihn in der Silvesternacht nicht alleine lassen. Es kann helfen, wenn man die Fenster und Rollos schließt und bspw. den Fernseher laufen lässt. Das lenkt den Hund unter Umständen etwas ab.
Für Ablenkung sorgen
Auch Ablenkung kann bei einigen Hunden hilfreich sein. Wenn der Hund ein Lieblingsspielzeug hat, kann man versuchen, ihn zum Spielen zu animieren. Auch Leckerlies eigenen sich zur Ablenkung. Sollte sich der Hund zurückziehen, ist es am besten, das auch zuzulassen?
Eventuell schon vor Silvester dem Hund eine „Höhle“ bauen (z. B. mit einer Decke über dem Stuhl), die er ohne Stress kennenlernen kann. Meistens werden solche Orte gerne angenommen.
Medikamente
Mancher Hundebesitzer gibt seinem Vierbeiner Tabletten, die zur Beruhigung helfen sollen. Das sollte jedoch nur nach Absprache mit dem Tierarzt gemacht werden, denn einige Medikamente wirken nicht angstlösend. Für den Hund eine schlimme Situation – denn er hat panische Angst und kann sich durch die extreme Muskelentspannung, die die Medikamente hervorrufen, nicht mehr bewegen.
Silvester ohne Böller
Erste Supermärkte und Baumärkte verzichten dieses Jahr aus Tierschutz- und Umweltgründen auf den Verkauf von Feuerwerkskörpern. M. E. eine sehr positive Entwicklung und ich hoffe, dass weitere folgen.
Hunde lernen in jedem Alter – aber beim Hundetraining kann der Mensch viele Fehler machen.
1. Wenn man zu selten trainiert
Am Anfang des Hundetrainings ist bei vielen die Motivation noch sehr groß, man holt sich Tipps und übt täglich neue und gelernte Kommandos. Mit der Zeit vernachlässigt man jedoch das Training und achtet nicht mehr darauf, die Kommandos auch durchzusetzen. Und dann wird der Hund ganz langsam Unarten annehmen, die einem erst viel später so richtig bewusst werden. Um den Hund dann wieder „auf Kurs“ zu bringen, braucht es einiges an Energie und Zeit.
Besser wäre es, wenn man sich selbst diszipliniert und wirklich täglich den Gehorsam des Hundes einfordert. Das muss man nicht den ganzen Tag machen – aber z. B. beim Spaziergang zwischendurch mal 10 Minuten mit dem Hund üben, sollte möglich sein.
2. Mehrfachkommandos vermeiden
Der Hund ist nicht schwerhörig – wenn er das Kommando kennt, könnte er auf einen einzigen Ruf reagieren. Wenn der Besitzer den Befehl mehrfach gibt lernt der Hund, dass dieser nur solange gilt, wie er den Befehl hört – z. B. beim Bleib – bzw. der Hund stellt die Ohren auf Durchzug und überlegt, ob er nach dem 50sten Rufen den Befehl befolgt – z. B. beim Hier. Egal wie, dieses Verhalten untergräbt die Autorität und ist für das Hundetraining wenig förderlich.
Daher den Befehl nur einmal geben und dann durchsetzen, z. B. wenn der Hund beim Bleib wegläuft wieder zurückbringen.
3. Keine Dauerbeschallung
Viele sprechen beim Spaziergang den Hund immer wieder an, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, um ihn zu stoppen, weil er zu weit weg ist, um ihn zurückzurufen, weil jemand entgegenkommt usw. Dadurch muss der Hund überhaupt nicht mehr auf seinen Besitzer achten – der wird ja schon Bescheid geben, wenn er etwas will.
Besser ist es z. B. unterwegs immer wieder umzudrehen, wenn der Hund vor einem läuft und in die andere Richtung gehen. Der Vierbeiner muss sich mehr konzentrieren, wenn er nicht verloren gehen will.
4. Inkonsequenz
Konsequentes Verhalten ist wichtig im Hundetraining. Wenn man bspw. nicht möchte, dass der Hund am Tisch bettelt, darf man ihm auch nichts vom Tisch geben. Ein einziges Mal reicht u. U. aus, dass der Hund mit Dackelblick neben seinem Besitzer sitzt und bettelt. Und irgendwann platzt dann beim Besitzer vielleicht mal der Kragen und er schimpft mit seinem Hund. Das ist aus Hunde-Sicht vollkommen unlogisch – denn er macht doch nichts anderes, als die anderen 1.000 Male davor. Und dass kann dann im schlimmsten Fall das Vertrauen des Hundes kosten.
Daher Regeln festlegen, was man möchte und was man nicht möchte. Und sich dann ganz strikt daran halten.
5. Rechtzeitig loben
Das Hundetraining erfolgt ganz oft mit Loben. Das heißt: Wenn der Hund etwas richtig macht, wird er gelobt. Die Anerkennung muss aber unmittelbar auf das richtige Verhalten folgen, damit der Hund das Geschehene auch verknüpfen kann. Denn wenn man nicht aufpasst, kann es passieren, dass man versehentlich falsches Verhalten lobt. So kommt es zum Beispiel schnell zu einer falschen Verknüpfung, wenn man bspw. den Hund unbewusst streichelt, wenn er einen anspringt.
Hier ist es wichtig, konzentriert beim Training mit dem Hund zu sein, um das richtige Timing zu erwischen.
6. Befehle nachlässig auflösen
Wer hat das nicht schon erlebt – der Hund sitzt endlich, doch kaum macht man die Leine los, rennt er auch schon los. Da läuft im Hundetraining etwas schief, denn der Hund löst das Kommando selbst auf.
Besser ist es bei Befehlen darauf zu achten, dass wir den Befehl ganz bewusst aufheben. Vor dem Ableinen bspw. kurz am Halsband absichern und erst wenn der Hund wartet, das Auflöse-Kommando geben.
7. Immer in gleicher Umgebung üben
Den Fehler machen viele Halter bei dem Hundetraining: sie trainieren mit ihrem Hund Kommandos immer in der gleichen Umgebung. Dadurch kann der Hund z. B. im ruhigen Park wunderbar „bei Fuß“ gehen, aber an der belebten Straße funktioniert nichts mehr.
Daher mit dem Hund in unterschiedlichen Umgebungen üben und am besten mit viel und wenig Ablenkung in Form von Geräuschen, Menschen und anderen Hunden.
Wenn man auf diese Punkte achtet, wird man ganz schnell Erfolge in der Erziehung sehen – und dem entspannten Mensch-Hund-Team steht nichts mehr im Weg.
Die Zecken sind schon seit einigen Wochen wieder sehr aktiv und unsere vierbeinigen Freunde scheinen auf Zecken teilweise eine geradezu magnetische Wirkung auszuüben.
Krankheitsüberträger
Zecken können ernsthafte Krankheiten übertragen. Dazu gehören die Borreliose (allgemeine Bezeichnung für verschiedene Infektionskrankheiten) , Anaplasmose (Erkrankung, bei der die weißen Blutzellen geschädigt und zerstört werden), Ehrlichiose (bakterielle Infektionskrankheit), Babesiose (Hundemalaria) und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis – tritt nur sehr selten auf). In Deutschland tritt die Borreliose am häufigsten auf.
Zecken entfernen
Der Hund sollte nach jedem Spaziergang abgesucht werden. Die Zecken laufen meist noch eine gewisse Zeit auf dem Hund rum, bevor sie sich festbeißen. Sollte sich jedoch mal ein Tier festgebissen haben, sollte die Zecke schnellstens entfernt werden. Denn je schneller man sie entfernt, umso geringer ist das Risiko einer Übertragung von Krankheitserregern. Einige der gefährlichen Erreger brauchen ca. 16 bis 24 Stunden, um von der Zecke auf den Hund überzugehen.
Hilfsmittel
Es gibt mittlerweile verschiedene Möglichkeiten, Zecken zu entfernen. Es gibt Pinzetten, sogenannte Zeckenkarten, Schlingen oder Haken.
Viele sagen, die Zecke muss einfach herausgezogen werden. Ich habe gute Erfahrungen mit herausdrehen gemacht. Dadurch habe ich noch nie den Kopf abgerissen und die Zecke immer lebend entfernen können.
Zeckenprophylaxe
Es gibt die Möglichkeit, mit chemischen Mitteln gegen die Zecken vorzugehen, oder auch auf natürliche Art und Weise. Die Mediziner raten meist zu Pestiziden, vor allem zu Spot-on-Mitteln, die auf den Nacken und den Schwanzansatz des Hundes geträufelt werden. Außerdem gibt es auch Halsbänder, die nicht nur Zecken abtöten, sondern auch Sandmücken (können Leishmaniose übertragen, die gerade im Süden Europas weitverbreitet ist).
Nervengifte
Diese Mittel enthalten Nervengifte und der Hund wird mit diesen toxischen Substanzen in Verbindung gebracht, die durch die Haut in den Körper gelangen. Häufig kommt es bei diesen Mitteln zu Überempfindlichkeitsreaktionen wie bspw. Übelkeit und Erbrechen oder auch zu extremen Juckreiz. Es kam auch schon zu Nervenlähmungen bei den Tieren.
Folgeschäden
Was diese Mittel beim Organismus des Hundes auf Dauer anrichten, wenn er über Jahre hinweg diese Mittel bekommt, ist nicht bekannt – man kann sich aber denken, dass es eher negative Folgen sind. Alleine wenn man sich klarmacht, dass die Zecke, die sich am Hund festbeißt, durch das Blut des Hundes vergiftet wird, sollte man sich den Einsatz dieser Mittel gut überlegen.
Kautabletten gegen Zecken
Ein weiteres Mittel, welches vom Tierarzt oft verabreicht wird, sind Kautabletten – ein Insektizid, das Einfluss auf das Nervensystem hat. Die Behandlung mit diesen Tabletten sollte alle 3 Monate wiederholt werden. Da sich die Wirkstoffe im Körper des Hundes ablagern (Fettgewebe, Leber, Nieren, Muskeln) kann es durch die wiederholte Gabe zu Kumulationseffekten kommen. D. h. das Gift ist ständig im Körper des Hundes und Leber und Nieren müssen auf Hochtouren schaffen, um diese wieder abzubauen. Es besteht daher fast keine Chance auf Entgiftung und es kann beim Hund zu Leber- und Nierenschäden mit den entsprechenden Symptomen kommen.
Nebenwirkungen
Die Kautabletten können Durchfall und Erbrechen, Lethargie, vermehrter Speichelfluss und bei manchen Hunden auch Epilepsie auslösen. Im Internet findet man immer wieder Fälle, in denen die Hunde an den Nebenwirkungen der Tabletten gestorben sind – vom Hersteller wird das jedoch dementiert. Auch hier ist nicht erforscht, welche Folgeschäden nach regelmäßiger Gabe der Tabletten entstehen.
Impfungen
Hunde können gegen die Borreliose geimpft werden. Jedoch warnen auch viele Tierärzte vor der Impfung und raten eher zu einer wirksamen Zeckenprophylaxe. Denn bei bereits infizierten Hunden kann die Impfung schwere Nierenentzündungen hervorrufen und Tierärzte berichten immer wieder von schweren Erkrankungen nach der Borreliose-Impfung. Dr. Roland Friedrich (emeritierter Professor für Virologie und molekulare Onkologie am Universitätsklinikum Gießen) schreibt in einer Publikation, dass weniger als 0,1 % der Hunde, die von Zecken gestochen wurden, an Borreliose erkranken.
Natürliche Zeckenprophylaxe
Es gibt aber auch natürliche Zeckenprophylaxe für den Hund. Hier muss jeder Hundebesitzer bei seinem Vierbeiner testen, was am besten hilft – denn nicht jedes Mittel hilft tatsächlich bei jedem Hund.
Fazit: Wie bereits erwähnt, muss man die natürlichen Zeckenmittel jeweils beim eigenen Hund testen um festzustellen, wie gut und zuverlässig sie wirken. Aber eine Alternative zum Verabreichen von Nervengiften ist es allemal.
Die meisten Hundehalter haben bestimmt auch schon diese Situation erlebt: man geht mit seinem Hund spazieren (bspw. durch die Stadt) und irgendein wildfremder Mensch bleibt vor einem stehen, trällert „ooooohhhhhh…. ist der süüüüüüüüüüüüüüüüüüßßßßß“ und patscht im gleichen Moment schon den Hund an. Die Frage, ob man den Hund streicheln darf, hat da eher Seltenheitswert. Und wenn man einen Welpen hat, wird es ganz schlimm!
Hund wird von Fremden einfach angefasst
Es scheint so, als ob bei manchen Menschen in diesen Momenten wirklich alles aussetzt. Sie verhalten sich, als hätten sie das eigene Baby oder Enkelkind vor sich, schrauben die Stimme in ungeahnte Höhen und sind total verzückt. Der süße Kleine wird dann evtl. sogar noch auf den Arm genommen – natürlich auch hier ohne den Besitzer vorher zu fragen – und geknuddelt. Wer aber bspw. einen ausgewachsenen Dobermann dabei hat, wird dieses Schauspiel eher nicht kennenlernen.
Eigene Erfahrungen
Ich habe solche Situationen leider auch schon erleben müssen. Einmal war ich z. B. im Bauhaus und habe in einem Regal nach einer Ersatz-Glühbirne gesucht. Nele war neben mir und eh ich es bemerkt habe, hat sie mir fast den Arm ausgerenkt. Hinter mir war nämlich eine ältere Dame in den Gang gekommen, die Nele gesehen und mit Leckerlies in der ausgestreckten Hand zu sich gelockt hat.
Warum ist das schlimm?
Es ist für mich ein absolutes No-Go, einen fremden Hund einfach zu füttern, ohne vorher den Besitzer zu fragen. Der Hund könnte krank sein, oder Unverträglichkeiten haben und wenn es dem Hund schlecht geht und der Besitzer zum Arzt muss, bleibt dieser auch auf den Kosten „sitzen“. Aber auch „einfach“ so streicheln, ist nicht okay. Der Hund könnte schlechte Erfahrungen gemacht haben und Angst vor Menschen haben – im schlimmsten Fall könnten sie sogar beißen. Auch hier bleibt das Problem dann beim Hundehalter und nicht bei dem rücksichtslosen Mensch, der ohne zu Fragen gestreichelt hat.
Maulkorb eine Lösung?
Eine Kundin von mir hat ihrem Hund tatsächlich dann auch schon mal den Maulkorb angezogen, da die Menschen da eher Abstand nehmen – mit Maulkorb ist der Hund ja schon gefährlich…..
Es hat bei dem Hund tatsächlich geholfen, der zuckersüße Kleine sah damit wohl furchteinflössend aus und wurde dadurch nicht mehr gestreichelt.
Aber was sonst tun?
Ich mache es mittlerweile so, dass ich Nele abschirme. D. h. wenn ich bspw. in einem Geschäft stehe und etwas anschaue, ist Nele vor mir. Und wenn mir unterwegs jemand begegnet, der direkt anfängt meinen Hund anzusprechen oder zu locken, stelle ich mich ebenfalls vor sie (notfalls auch mit dem Rücken zu dem Menschen – das wirkt oftmals Wunder). Dadurch signalisiere ich dem Gegenüber, dass der Hund nicht alleine ist, sondern derjenige muss sich erst mit mir auseinandersetzen.
Positiver Effekt
Das hat außerdem auch noch einen positiven Effekt beim Hund – wenn er uns diese Situationen regeln lässt, werden wir auch andere Situationen regeln können (z. B. wenn er einen Artgenossen anpöbeln möchte). Es gibt auch noch einen weiteren Aspekt. Wenn der Hund ständig von anderen Menschen angelockt bzw. gestreichelt wird, dann wird er in der Regel auch immer mehr zu fremden Menschen hinziehen. Wenn er jetzt aber merkt, dass er nicht hin darf, hört das Gezerre in diesen Situationen auf.
Ich werde immer wieder nach Buchempfehlungen gefragt und möchte hier einige vorstellen.
* Katzen würden Mäuse kaufen: Wie die Futterindustrie unsere Tiere krank macht (Hans-Ulrich Grimm)
In diesem Buch deckt Hans-Ulrich Grimm (Deutschlands Nahrungsmittelkritiker Nr. 1) auf, mit welcher Skrupellosigkeit die Industrie Tierfutter herstellt. Viele füttern ihren Hunden Trockenfutter. In der Werbung wird uns suggeriert, dass der Vierbeiner damit bestens versorgt wird. Aber was die Werbung nicht erwähnt – statt ausgewogener Nahrung bekommen unsere vierbeinigen Lieblinge eine ungesunde Mischung aus Schlachtabfällen, Streckmitteln und Stabilisatoren. Aber auch Skandale (wie bspw. Klärschlamm im Futter) und neuartige Zusätze aus Erdgas, (gewonnen mit Hilfe von Bakterien) werden im Buch erwähnt.
Diese Zusätze werden nicht auf der Inhaltsliste der Futter gekennzeichnet. Damit die Tiere das überhaupt zu sich nehmen und das Futter „appetitlich“ riecht, werden Geschmacksstoffe beigemischt. In diesem Buch beschreibt Hans-Ulrich Grimm die Vorgehensweisen der Industrie – die unappetitliche Wahrheit über kommerzielles Tierfutter.
* Hunde würden länger leben wenn… (Dr. med. vet. Jutta Ziegler)
Jutta Ziegler ist Tierärztin und sie berichtet in dem Buch, wie sich Impfungen, die ständigen Medikamentengaben sowie fragwürdige Futterverkäufe durch Tierärzte auf unsere Vierbeiner auswirken. Sie gibt in dem Buch auch Tipps und Ratschläge, was man stattdessen tun kann, damit unsere Vierbeiner gesünder bzw. länger leben.
* Rohkäppchen und der zahnlose Wolf: Artgerechte Fütterung verstehen und anwenden. Das etwas andere B.A.R.F.-Buch für Hunde und Katzen (Jutta Ziegler)
Mit diesem Buch kann man ohne komplizierte Rechnungen eine ausgewogene Barf-Ration für Hund und Katze zusammenstellen. Es geht auf Futtermittelzusätze ein, auf Qualitätsmerkmale von Fertigfutter, die Fütterung von kranken Hunden und Katzen und vieles mehr. Ein sehr umfangreiches und leicht verständliches Buch für alle, die sich für B.A.R.F interessieren.
* Superfood für Hunde (Valentina Kurscheid)
Valentina Kurscheid schreibt in dem Buch, welches Superfood Hunde bedenkenlos fressen dürfen und welches nicht. Sie erklärt den gesundheitlichen Nutzen von Samen, Ölen, Obst, Gemüse und Kräutern sowie Informationen zu Amaranth, Ingwer, Kokosöl, Löwenzahn etc. Dazu gibt es auch noch einige Rezepte.
* Herrchenjahre: Vom Glück, einen ungezogenen Hund zu haben (Michael Frey Dodillet)
„Wenn der Hund die Sau rauslässt und das Herrchen auf dem Zahnfleisch Gassi geht, dann stimmt etwas nicht. “ Ein sehr witzig geschriebenes Buch, das die Probleme mit einem „anstrengenden“ Hund auf den Punkt bringt. In vielen Situationen habe ich mich selbst wieder gefunden und immer wieder Tränen gelacht.
* Herrchenglück: Vom Chaos auf acht Pfoten (Michael Frey Dodillet)
Der „Zweithund-Virus“ schlägt ein und ein süßer kleiner Hund zieht bei der Familie von Luna ein. Jetzt hat die Familie nicht nur eine „Krawallmaus“, mit Wiki potenziert sich das Chaos sichtlich. Das Buch ist genauso witzig wie das erste und ich konnte es kaum aus der Hand legen.
* Herrchentrubel: Graue Schnauze, großes Glück (Michael Frey Dodillet)
Der 3. Teil zu der „Krawallmaus“ Luna. Die Hunde werden älter – aber lassen die Probleme da nach? Weit gefehlt, auch im stolzen Alter von 10 Jahren können Artgenossen noch vermöbelt werden. Aber dann entdeckt Herrchen eine Beule, die sich als bösartiger Tumor entpuppt. Sehr berührend geschrieben und es erinnert uns Hundebesitzer daran, dass auch ein Hundeleben endlich ist…
Viel Spaß beim lesen – und wenn Du auch noch Buchempfehlungen hast, würde ich mich über eine Nachricht sehr freuen.
Terminplan:
Montag: Treffen und spielen mit Emma
Dienstag: Hundegruppenstunde
Mittwoch: Flyball
Donnerstag: Mittags Treffen mit Idefix und abends Obedience
Freitag: Agility
Samstag: Morgens Spaziergang mit Otto, Nachmittags Suchhundegruppe
Sonntag: Canicross
Zugegeben – das ist ein frei erfundener Terminplan für den Hund, aber so abwegig ist das nicht. Immer mehr Menschen haben für die Aktivitäten mit Hund mehr Termine als für sich selbst.
Dabei wird dann ganz gerne vergessen, dass der Hund 17 bis 20 Stunden Schlaf benötigt, um ausgeglichen und entspannt zu sein. Und unter den Tisch wird ebenfalls die körperliche Komponente gekehrt – zu viel körperliche Aktivität geht auch bei den Hunden auf die Gelenke und nicht selten haben diese Hunde dann mit Arthrose und Gelenkproblemen zu kämpfen.
Aber warum soviel Aktivitäten?
Meistens kommt es langsam und schleichend. Der Hund ist unruhig und schon sprechen Hundekenner von „nicht ausgelastet“ und „Du musst mehr mit dem Hund machen“. Das setzt den Besitzer unter Druck und langsam geht die Maschinerie los.
Man meldet sich zum ersten Kurs an… Nach 4 – 5 Wochen merkt man, dass der Hund wieder unruhiger wird, also kommt der 2. Kurs….. Nach weiteren Wochen kommt wieder dies ungutes Gefühl und man läuft länger und nimmt den Ball mit, den man dem Hund dann ständig wirft…
Ein Teufelskreis. Denn mit jeder weiteren Aktivität baut der Hund noch mehr Kondition auf und wird noch hibbeliger.
Und nun?
Das soll jetzt nicht heißen, dass der Hund keine körperliche Aktivität braucht – aber alles mit Maß und Ziel. D. h. der Hund sollte über Kopfarbeit ausgelastet werden, man soll ihm gewisse körperliche Aktivität ermöglichen – dann muss er aber auch ausreichend Ruhezeiten bekommen, in denen er wirklich entspannt und herunterfährt.
Warum funktioniert das nicht?
Weil der Mensch sich wohlfühlen möchte, meist auf Kosten des Hundes.. Der Mensch möchte Agility machen – nicht der Hund. Und gerade für die Rassen, mit denen es meistens gemacht wird, ist es nicht förderlich: Border Collies, Australian Shepherd, Jack Russel… Sie werden ständig gepusht und kommen gar nicht mehr runter.
Dann ab auf die Spielwiese
Dort trifft der Hund nicht selten auf schlecht sozialisierte Artgenossen und wird nicht selten von anderen Hunden gemobbt. Durch die Einzäunung kann er dem ganzen noch nicht einmal entkommen. Es wäre daher wichtiger, die Hundebegegnungen zu befreundeten Artgenossen zu fördern, anstatt den Vierbeiner immer wieder wechselnden, unbekannten und unberechenbaren Hunden auszusetzen.
Wenn es um Hundeerziehung geht, machen wir alle mal Fehler. Der eine wirkt sich gar nicht auf die Erziehung des Vierbeiners aus, der andere macht sie eventuell fast zunichte. Es ist daher wichtig, sich die Auswirkungen bewusst zu machen.
Konsequenz ist in der Hundeerziehung sehr wichtig, sie wird jedoch oft unterschätzt. Es kann doch nicht schlimm sein, wenn der Hund morgens beim ersten Gassigang zerrt – er muss doch so dringend… Oder wenn der Hund seinen Besitzer an der Leine zu seinem besten Kumpel zerrt – die spielen doch so gerne miteinander.
Wie will ich denn der Fellnase klarmachen, dass er morgens oder beim besten Kumpel zerren darf, aber nicht, wenn er einen uns unbekannten Artgenossen sieht? Und auch nicht, wenn es irgendwo „ach so lecker“ riecht? Als Hundebesitzer sollte ich mir im Vorfeld Gedanken machen, was der Hund darf und was nicht. Und das gilt es dann auch in jeder Situation einzuhalten.
Fehler machen ist menschlich
Fehler passieren – und wenn man mal einen macht, sollte man kein Drama daraus machen. Besser ist es, aus seinen Fehlern zu lernen, damit es beim nächsten Mal nicht mehr passiert. Je souveräner der Hundehalter reagiert, umso gelassener kann der Hund mit der Situation umgehen. Das ist sehr wichtig, denn wir neigen dazu, im Hinblick auf den Hund sehr emotional zu reagieren.
Perfektionismus in der Hundeerziehung
Leider ist der Hang zum Perfektionismus bei Hundebesitzern nicht gerade selten. Da werden enorme Summen ausgegeben für alle möglichen Hilfsmittel zur Erziehung des Vierbeiners. Ebenso für die Leckerlies. Die müssen ja immer wieder noch attraktiver, noch hochwertiger, noch unbekannter sein – ansonsten klappt es nicht mit dem Training.
Und wenn wir all das haben, muss der Hund perfekt zurückkommen, oder perfekt an der Leine laufen, oder perfekt an Artgenossen vorbeilaufen. Aber ganz so einfach ist das nicht.
Welche Methode ist die Richtige?
Wenn man die unterschiedlichen Foren anschaut, streiten sich Hundebesitzer immer darüber, was denn nun das jeweils Richtige ist. Geschirr oder Halsband? Hundetrainer oder alleine trainieren? Welche Methoden für die Leinenführigkeit? Da werden fast erbitterte Kämpfe ausgetragen – aber das „Problem“ hängt an dem Ende der Leine, an dem kein Karabiner dran ist. Dann gibt es im Internet die Informationen quasi zum Nulltarif in Hülle und Fülle. Viele lesen sich dort ein – irgendwo muss ja die ultimative Lösung zu finden sein. Außerdem gibt es bei Begegnungen mit anderen Hundebesitzern auch immer ungefragt Tipps, die „garantiert helfen“. Und überall hört man „zeig ihm, dass Du der Chef bist“.
Aber was soll man jetzt tun?
Individuum Hund
Es wird immer wieder schlicht vergessen, dass auch Hunde ganz individuell sind – genau wie wir Menschen. Nicht jede Methode funktioniert bei jedem Hund. Man muss genau schauen, was für den jeweiligen Hund die geeignete und richtige Methode ist, um das Problem in den Griff zu bekommen. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass der Vierbeiner bspw. unsicher wird oder sich das Problem-Verhalten verstärkt. Wenn wir dann auch noch ständig die Methoden zur Korrektur wechseln, verlieren wir das Vertrauen unseres Hundes.
Anspruch versus Wirklichkeit
Dazu kommt auch noch, dass unser Anspruch an den stets kooperierenden Hund nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Wir sind oft nicht so konsequent, wie es erforderlich wäre – wir trainieren nur sporadisch mit unserer Fellnase – wir reden zu viel – wir geben widersprüchliche Befehle usw.
Was wollen wir wirklich?
Der Hund soll unsere Befehle befolgen – aber viele Hundebesitzer haben außerdem noch im Hinterkopf, dass der Hund „frei sein soll“. Wie passt das zusammen? Das wird schwierig. Wenn bspw. die Leinenführigkeit beim Hund ein Problem ist und man ihm ständig die „Freiheit“ ohne Leine gibt, wird er vermutlich nie an lockerer Leine mitlaufen.
Und wie planlos müssen wir auf den Hund wirken, wenn wir ihm bspw. draußen Freiheit geben und er machen darf, was immer er möchte. Und dann wollen wir, dass er den Rückruf 100 %ig ausführt und direkt zu uns kommt?
Fazit – Konsequenz und Souveränität
Die Erziehung eines Hundes erfordert Konsequenz und Souveränität – und zwar durchgängig und für den Hund auch schlüssig. D. h. ich sollte ihn nicht zu dem einen Hund hinzerren lassen und bei der nächsten Begegnung mit dem Vierbeiner schimpfen, wenn er hin möchte. Wenn man sich das bewusst macht und bei der Hundeerziehung darauf achtet, hat man bestimmt bald einen entspannten Hund an der Leine.
Wer hat den Satz noch nicht gehört „mein Hund tut nix…“ – und im nächsten Moment kam dann der Hund ohne Leine angerannt? Und wie oft kam direkt danach der Satz „das hat er noch nie gemacht..“ – wenn der andere doch nicht so freundlich war? Das erste kommt leider immer noch viel zu häufig vor.
Aber warum lassen viele ihren Hund einfach so ohne Leine zu anderen – meist angeleinten – Hunden rennen? Ist es Faulheit? Respektlosigkeit? Oder machen sich viele einfach gar keine Gedanken, was der entgegenkommende Hundebesitzer davon hält? Das ist genauso, wenn wir unterwegs jemand völlig fremdes unterhaken und ansprechen, dass man ihn jetzt gerne mal kennenlernen möchte.
Miteinander reden
Dabei könnte man doch erst einmal den Hund zu sich nehmen und den anderen fragen, ob die Hunde Kontakt haben dürfen. Denn manche haben Hunde an der Leine, die aggressiv auf Artgenossen reagieren – weil sie z. B. schlechte Erfahrungen gemacht haben. Oder Hunde, die Angst haben und beim Kontakt zu Artgenossen am liebsten fliehen möchten. Es gibt unterschiedliche Gründe, warum ein Hundebesitzer keinen Kontakt möchte und das sollte man auch respektieren.
Reaktionen
Es kommen dann auch immer wieder die gleichen Reaktionen wenn der Entgegenkommende merkt, das der andere Hund nicht ganz so freundlich ist. Von „die regeln das unter sich“ (nein – der eigene Hund sollte nichts regeln müssen, dafür ist der Besitzer zuständig), über „na vielleicht lernt er dann, nicht zu jedem Hund zu laufen“ (wollten solche Besitzer auch, dass das eigene Kind einem anderen die Schippe auf den Kopf haut oder selbst die Schippe auf den Kopf bekommt?) zu „Sie haben Ihren Hund nicht im Griff – gehen Sie mal in die Hundeschule“ (ohne zu fragen, ob der Gegenüber vielleicht gerade in dem Moment am trainieren war?).
Gelbe Schleife
Im Jahr 2012 wurde von Schweden und Australiern eine Initiative gestartet – die Aktion „Gelber Hund“. Mit einer gelben Schleife an der Leine wird signalisiert, dass man keinen Kontakt zu anderen Hunden haben möchte, bspw. wegen Krankheit, weil der eigene Hund alt ist, unsicher oder im Training. Dadurch wissen gleich entgegenkommende Besitzer, dass sie ihren Hund bei sich behalten sollten. Leider ist das bei uns noch nicht wirklich bekannt.
Rücksichtnahme
Da man nicht weiß, warum der andere seinen Hund an der Leine hat, wäre es rücksichtsvoll, den eigenen auch an die Leine zu nehmen. Nicht den Hund einfach hinrennen lassen. Und falls der Abruf nicht zuverlässig klappt, sollte man vorausschauend mit dem Vierbeiner Gassi gehen und früh genug anleinen. Der Hund stirbt sicher nicht daran, kurz an der Leine zu gehen und den anderen nicht begrüßen zu dürfen. Aber der entgegenkommende Hundebesitzer bekommt dann keine Schweißperlen auf die Stirn und ihm ist sehr geholfen.
Gerade bei Welpen und Junghunden gibt es viele hibbelige Hunde – sie sind unruhig, können sich nicht konzentrieren und lassen sich durch jede Kleinigkeit ablenken. Dass da die Befehle meistens nicht befolgt werden, wird durch das Alter entschuldigt. Aber von alleine wird der quirlige Vierbeiner oft nicht ruhiger, wenn er die Pubertät überstanden hat, da kann das Ruhe üben helfen.
Und bei den erwachsenen Hunden gibt es auch einige, die selbst einfache Befehle scheinbar nicht lernen, egal wie und mit welcher Häufigkeit man es trainiert. Die Hunde werden ebenfalls durch die geringsten Reize abgelenkt und kommen nur sehr schwer zur Ruhe.
Ruhe üben
Jeder Hund braucht Ruhe. Durch Studien hat man herausgefunden, dass täglich 17 bis 20 Stunden Ruhe oder Schlaf nötig sind, um einen entspannten Hund zu haben. Andernfalls hat man nämlich sonst den hibbeligen Hund, der draußen kaum ansprechbar und total gestresst ist. Solche Hunde müssen quasi zur Ruhe erzogen werden.
Pausen einführen
Dazu kann man gezielt Pausen (bspw. nach dem Füttern oder nach dem Spaziergang) einführen. Dazu muss man dem Hund eine Umgebung schaffen, die so ruhig wie möglich ist. Der Platz sollte in einem ruhigen Zimmer sein – ohne Blick aus dem Fenster bzw. in den Flur. Es sollte auch kein Spiel- oder Kauzeug zur Verfügung stehen, mit dem sich der Hund beschäftigt.
Entspannung anfangs mit Hund
Am Anfang ist es für den Vierbeiner hilfreich, wenn man sich im gleichen Zimmer mit ihm aufhält (Tür schließen, damit der Hund nicht eigenständig den Raum verlässt) und selbst auch etwas zur Ruhe kommt (z. B. durchlesen). Wenn der Hund gelernt hat, ruhig liegenzubleiben, kann man auch die Tür auflassen und den Raum verlassen.
Uninteressant sein
Gerade in der Anfangszeit sollte man sich für den Hund möglichst uninteressant verhalten (lesen, fernsehen o. ä.) und ihn auch nicht beachten. D. h. ihn auch nicht ansprechen, wenn er bspw. herumläuft oder Kontakt zu uns aufnehmen möchte. Durch das Desinteresse wird er sich irgendwann von ganz alleine hinlegen.
Konsequent sein
Sie müssen diese Übung sehr konsequent umsetzen. Es kann mitunter mehrere Monate dauern, bis der Hund tatsächlich die Ruhephase auch ganz von alleine einhält – aber es lohnt sich durchzuhalten. Denn wenn es zur Gewohnheit geworden ist, wird der Hund insgesamt viel entspannter sein und draußen auch eher ansprechbar und konzentrierter.
Übung draußen
Mit dem Vierbeiner kann man draußen ebenso die Ruhe üben. Dazu nimmt man den Hund an die Leine, so kann man ihn von anderen Beschäftigungen abhalten. Der Besitzer setzt sich bspw. auf eine Bank, der Hund bekommt keine Anweisungen. Jetzt ganz gezielt die Ruhe genießen. Der Hund wird sich irgendwann ebenfalls hinlegen und sobald er ruhig ist, ist die Übung beendet. Dann steht der Besitzer auf und läuft mit dem Hund weiter.
Hund kommt nicht zur Ruhe
Falls der Hund so gar nicht zur Ruhe kommt, wird die Übung unterbrochen und an einem anderen Ort erneut begonnen. Evtl. ist der Besitzer gestresst und überträgt das auf seinen Hund. Dann muss man geduldig mit sich sein, ein paar mal tief ein- und ausatmen und ganz bewusst die Stille wahrnehmen. Das kann dem Hund helfen, die Ruhe zu finden.
Fazit
Das Einführen fester Ruhezeiten kann bei hibbeligen Hunden helfen, dass sie entspannter und ansprechbarer werden. Diese Rituale benötigen in der ersten Zeit sehr viel Übung, aber wenn man konsequent dran bleibt, kann der Hund immer öfter und auch ganz von alleine zur Ruhe kommen.
Der Spaziergang ist für viele Hunde das Highlight des Tages. Die Aufregung ist groß und schon beim Verlassen des Hauses wird eifrig an der Leine gezogen. Die Nase ist meistens am Boden, um die Zeitung zu lesen – nebenbei markieren die Rüden munter drauf los.
Mit Artgenossen werden Jagd- und Kampfspiele absolviert, der Feind wird angepöbelt und nach Mäusen kann man auch noch buddeln… Sprich – der Hund hat seinen Spaß, jedoch ohne seinen Besitzer.
„Mein Hund soll Freiheit haben…“
Das hört man ganz oft von Hundebesitzern. Dass der Hund durch diese vermeintliche Freiheit aber immer autarker wird und der Mensch draußen keine Rolle mehr spielt, verstehen sie nicht. Von Bindung kann keine Rede mehr sein und der Gehorsam bleibt auf der Strecke.
Wenn man den Spaziergang dazu nutzt mit dem Hund zu trainieren oder ihn sinnvoll zu beschäftigen, lastet dies den Vierbeiner viel besser aus als das einfache Spazierengehen. 15 bis 20 Minuten konzentriertes Arbeiten am Stück ist meist anstrengender, als 1 Stunde reines Laufen – und es fördert die Bindung.
Abwechslung tut gut
Beim Futter gibt so mancher Hundebesitzer alles, um seinem Vierbeiner möglichst viel Abwechslung im Napf zu bieten – das gilt dann aber nicht mehr für die Spaziergänge. Da wird teilweise noch nicht mal die Örtlichkeit gewechselt. Es ist ja auch toll, wenn man Wald oder Feld quasi vor der Haustür hat und nicht noch rumfahren muss. Aber auf Dauer wird es auch für den Hund langweilig.
Nicht einfach ableinen
Wenn der Hund meist an der gleichen Stelle von der Leine gemacht wird, ist seine Vorfreude groß. Da wird vorher schon massiv gezogen und sobald der Karabiner gelöst ist, wird losgerannt. Hier sollte der Besitzer das Verhalten regulieren.
Der Hund sollte sitzen (mit zunehmender Übung kann dann zusätzlich der Blickkontakt eingefordert werden) und wird erst dann abgeleint. Den Hund noch am Halsband halten, damit er nicht sofort losdüst und erst dann loslassen und laufen lassen, wenn der Hund wartet. So bringt man nach und nach mehr Ruhe in die Situation vor dem Ableinen.
Kopfarbeit für den Hund
Beim Spaziergang kann man vieles nutzen, um den Hund kopfmäßig auszulasten – umgestürzte Bäume, Wurzeln, Baumstämme etc. Er kann über die Stämme balancieren, drüber springen, unten durch kriechen oder Slalom laufen. Beim Balancieren über den Stamm kann man den Hund zwischendurch auch stehen lassen, ihn absitzen oder Platz machen lassen. Das braucht etwas Übung und ist anfangs sicher etwas wackelig, aber nach und nach wird der Hund sicherer.
Baumstämme nutzen
Man kann dem Vierbeiner auch neue Befehle beibringen – mit „Touch“ kann er lernen, den Stamm mit den Vorderpfoten zu berühren, mit „Hopp“ den Stamm zu überspringen und mit „Kriechen“ unter dem Stamm (Wurzel, Bank o. ä. gehen genauso) durch zu kriechen. Anfangs muss man den Hund vermutlich locken, aber mit jeder Wiederholung klappt es besser.
Umrunden
Das Umrunden von Baumstämmen kann man dem Hund in kleinen Schritten beibringen. Anfangs nimmt man einen schmalen, kleineren Gegenstand, um den man den Hund mit Leckerlies lockt, ohne sich selbst von der Stelle zu bewegen. Nach und nach vergrößert man den Abstand zu dem Gegenstand, bis man dann den Hund um den Baum schicken kann.
Suchspiele
Unterwegs kann man den Hund auch bspw. einen Tannenzapfen, den man angefasst hat, inmitten von vielen anderen suchen lassen. Das kann man auch mit einem Holzstück oder einem eigenen Gegenstand machen.
Gehorsam
Bei allen Varianten kann man auch Gehorsamsübungen einbauen, indem man vorab Kommandos wie Sitz oder Platz fordert. Dadurch wird einerseits die Schnelligkeit der Kommando-Ausführung gesteigert, andererseits aber auch die Impulskontrolle geübt.
Fazit
Durch die Abwechslung wird der Spaziergang für den Hund interessanter. Die gemeinsamen Aktivitäten fördern die Bindung und mit jeder Übung arbeitet man auch daran, dass der Hund Befehle schneller ausführt.
Bei Leckerlies spalten sich die Hundebesitzer in 2 Gruppen: die einen, die ständig mit Leckerlies den Hund belohnen und teilweise sogar die gesamte Futterration vom Hund erarbeiten lassen – die anderen, die komplett auf Leckerlies verzichten. Was ist jetzt die bessere Variante?
Leckerlies als Belohnung
Sie sind zur Belohnung sehr gut geeignet und dienen oft als primärer Verstärker. D. h. der Hund wird für sein Verhalten mit einem Leckerlie belohnt und wird in Zukunft dieses Verhalten auch öfter zeigen. Darauf schwören die Verfechter des Leckerlie-Trainings und sind der Ansicht, damit dem Hund alles beibringen zu können.
Aber ob das so funktioniert?
Die meisten Hunde sind verfressen und machen alles mögliche, um an das Leckerlie zu kommen. Als Hundebesitzer würde man dann diesen Umstand gerne bei schwierigen Problemen nutzen – z. B. bei den Leinenpöblern. Man hält dem Hund das Leckerlie vor die Nase und hofft inständig, dass er dieses Leckerlie wesentlich interessanter findet als den anderen Hund.
2 Möglichkeiten
Die Reaktion des Hundes kann man in 2 Möglichkeiten unterteilen: entweder der Hund sieht tatsächlich nur noch das Leckerlie und registriert den anderen Hund nicht oder er denkt sich „heb das Leckerlie für später auf, jetzt muss ich erst den Hund platt machen“.
Lerneffekt
In der ersten Situation setzt sich der Hund nicht mit dem Artgenossen auseinander – das Problem wird quasi verdrängt. In dem Moment, wenn auf einmal unvorhergesehen ein Hund „um die Ecke kommt“, wird er wieder ausflippen. In der zweiten Situation hat der Hund einen höheren Stellenwert als das Leckerlie und der Hundebesitzer kann schauen, wie er den Leinenrambo wieder in den Griff bekommt.
Erkauftes Verhalten
Wenn Leckerlies für das Alltagstraining (bspw. Rückruf, Leinenführigkeit) eingesetzt werden, mutieren sie schnell zur Bestechung und der Hund weiß gar nicht wirklich, was ich von ihm möchte. Außerdem kommt es oft vor, dass der Hund das gewünschte Verhalten gar nicht zeigt, wenn ich keine Leckerlies dabei habe.
„Schneller, höher, weiter..“
In diesem Sinn schafft es so mancher Hund, dass sein Besitzer auch ständig etwas neues, besseres mitnimmt. Dann reichen die trockenen Futterbrocken nicht mehr, dann muss es getrocknetes Fleisch sein… und dann getrocknete Herzen… und dann die Fleischwurst… und dann den Käse… Das artet dann ganz schnell in Stress aus, da der Hundebesitzer immer auf der Suche nach dem „ultimativen“ Leckerlie ist.
Erwartungshaltung
Leckerlies steigern auch eine Erwartungshaltung beim Hund. Wenn ich bspw. dem Hund den Befehl „Decke“ beibringe und ich gebe ihm immer ein Leckerlie, wenn er auf der Decke liegt, wird er immer angspannter dort liegen und warten, wann es etwas zu fressen gibt.
Ganz ohne Leckerlies?
Für die Kopfauslastung sind Leckerlies sehr gut geeignet. Wenn bspw. mit dem Futterbeutel gearbeitet wird und der Hund den Beutel suchen muss, wird er vom Hundebesitzer aus dem Beutel belohnt, wenn er ihn zurückgebracht hat. Da kann der Hund seine Nase sinnvoll einsetzen und man arbeitet auch gleichzeitig an der Bindung zum Hund. Auch bei anderen Schnüffelspielen ist es sinnvoll, Leckerlies einzusetzen.
Klickertraining
Auch beim Klickertraining macht der Einsatz von Leckerlies Sinn. Der Hund lernt, auf das Geräusch des Klickers bekommt er ein Leckerlie. Daher wird er ausprobieren was er tun muss, um das Leckerlie von mir zu erhalten. Von einfachen Kunststücken (wie bspw. aufräumen, benannte Gegenstände bringen) bis hin zu Hilfen im Alltag (bspw. Licht anmachen, Tür schließen) kann der Vierbeiner so alles lernen.
Fazit
Für den Alltags-Gehorsam sind Leckerlies meist wenig geeignet, aber wenn sie für die Kopfauslastung zum Einsatz kommen, kann man den Hund sehr gut motivieren.
Hilfsmittel kommen in der Hundeerziehung immer öfter zum Einsatz. Viele Hundebesitzer fragen bei Problemen mit ihrem Vierbeiner in den sozialen Netzwerken nach Lösungen. Dabei wird auch immer wieder zum Einsatz von so manchen Hilfsmitteln (mitunter auch fragliche, bspw. Würge-, Stachel- oder Elektrohalsbänder) geraten – frei nach dem Motto „was bei meinem geholfen hat, kann für andere nicht schlecht sein“. Aber ist das wirklich so?
Machen wir uns bewusst, was so mancher Hundehalter erkannt hat: Jeder Hund ist individuell.
Dadurch greifen die Erziehungsmethoden nicht universell bei jedem Hund, sondern man muss ein individuelles Training für den jeweiligen Hund anpassen. Und auch die Hilfsmittel müssen angepasst werden – zumal nicht jeder Mensch mit allem arbeiten möchte. Hier heißt es herauszufinden, was zu dem Mensch-Hund-Team passt.
Hilfsmittel zur Beschäftigung des Hundes
Klicker
Mit dem Klicker soll der Hund lernen: Das was Du gemacht hast war richtig und Du bekommst dafür eine Belohnung. Mit diesem Hilfsmittel kann man seinen Hund absolut neutral bestätigen, ohne ihn bspw. durch eine hohe Stimme zu pushen. Wenn der Hund das Prinzip erst einmal verstanden hat, wird er Handlungen anbieten um herauszufinden, wie er zu seinem Leckerlie kommt.
=> Gut für Kopfarbeit
Pfeife
Es gibt unterschiedliche Pfeifen – einmal im Ultraschallbereich (nur für den Hund hörbar) und mit verschiedenen Tönen. Die Pfeife ist – genauso wie der Klicker – neutral und hat außerdem eine höhere Reichweite, als unsere Stimme.
=> Gut bspw. für den Rückruf
Futterbeutel
Mit dem Futterbeutel kann man Such- und Apportierspiele mit dem Hund machen. Diese Kopfarbeit lastet ihn sehr gut aus, ist gut für die Bindung und Ruhe, und ist eine gute Alternative zum Fährtensuchen bei Hunden mit Jagdtrieb.
=> Gut für Kopfarbeit und Bindung
Hilfsmittel zum Führen des Hundes
Geschirr
Es ist immer wieder eine Streitfrage, ob Halsband oder Geschirr. Für Angsthunde gibt es sogenannte Panikgeschirre, die durch 2 Quergurte am Rücken ein rausschlüpfen des Hundes verhindern. Sie sind absolut notwendig und durch die Einhängung von einem Karabiner im Geschirr und einem zweiten im Halsband kann man den Hund sicher führen. Mit Geschirr kann es allerdings schwierig werden, den Hund gut zu führen. Der Haltepunkt ist meistens sehr weit im Rücken und macht dadurch die Führung „schwammig“, der Hund hat außerdem mit der Brustmuskulatur viel mehr Kraft zum ziehen.
=> Gut für Angsthunde oder im Zughundesport
Halti
Das Halti (Kopfhalfter) wird oft mit einem Maulkorb verwechselt – es ist jedoch lediglich eine Schlaufe um das Maul des Hundes und man kann damit große und ziehende Hunde besser führen. Jedoch nie alleine über das Halti führen, da es zu Haltungsschäden kommen kann. Mit dem Halti soll ein Ziehen unterbunden bzw. korrigiert werden. Es kann übergangsweise Sinn machen, wenn der Besitzer den Hund kaum halten kann, bis das Training zur Leinenführigkeit greift.
=> Sollte nur mit fachmännischer Hilfe angewendet werden.
Schleppleine
Die Schleppleine sollte nicht länger als 5 Meter sein – das ist der Radius, in dem sich der Hund aufhalten sollte. Außerhalb dieser Distanz wird es immer schwerer, im Notfall auf den Hund einzuwirken. Außerdem wird eine längere Schleppleine schnell ganz unhandlich und die Gefahr, dass sich der Hund weit weg vom Besitzer verheddert, wird dann auch größer. Mittels Schleppleine kann u. a. der Rückruf trainiert werden und für Hunde mit starkem Jagdtrieb ist das oft die einzige Möglichkeit, dass sie sich etwas freier bewegen können.
=> Gut für Trainingszwecke
Hilfsmittel bei der Erziehung
Wurfdisc oder Klapperdose
Das wird oft als Abwehr für freilaufende Hunde, die auf einen zustürmen, genutzt (Disc bzw. Klapperdose wird vor den fremden Hund geworfen). Beim eigenen Hund wird es gelegentlich eingesetzt, um ihn bei Fehlverhalten zu korrigieren. Manche Hunde gewöhnen sich jedoch schnell an das Geräusch und sie reagieren dann nicht mehr darauf.
=> Gut als Abwehr freilaufender Hunde
Körpersprache
Das effektivste und beste Hilfsmittel ist die Körpersprache. Je mehr der Besitzer über die Körpersprache mit dem Hund kommuniziert, umso aufmerksamer wird dieser. Außerdem fördert das die Bindung zwischen Mensch und Hund. Vorteil der Körpersprache ist, dass sie auch auf Entfernung für den Hund gut erkennbar ist.
=> Gut für die Kommunikation mit dem Vierbeiner
Die aufgeführten Hilfsmittel sind nur eine Auswahl – es gibt noch weitere (leider auch viele negative). Eine Wahl des geeigneten Mittels für den eigenen Hund ist daher nicht immer einfach.
Solltest Du Fragen haben, kannst Du Dich gerne melden.
Es kann immer wieder mal notwendig werden, dass der Hund für einen gewissen Zeitraum in einer Hundepension untergebracht werden muss (bspw. durch einen Krankenhausaufenthalt oder wenn man in Urlaub fliegt). Wenn weder Verwandte noch Freunde unterstützen können, ist es nicht ganz einfach eine geeignete Unterkunft zu finden. Hier ein paar Punkte, auf die Sie bei Ihrer Auswahl achten sollten.
Unterbringung
Die Unterbringung in den Pensionen ist unterschiedlich. Es gibt die Zwingerhaltung, Zimmerhaltung, Gruppenhaltung und Unterbringung in der Familie. Bei der Zwinger- bzw. Zimmerhaltung werden die Hunde einzeln oder in ganz kleinen Gruppen untergebracht. Bei der Gruppenhaltung sind die Tiere auf einem abgegrenzten Areal untergebracht mit Hütten oder anderen Liegeplätzen. Im Gegensatz dazu steht die Unterbringung in der Familie – das sind meist nur ganz kleine Gruppen und der Familienanschluss ist inbegriffen.
Anschauen
Wenn Sie eine Hundepension in Erwägung ziehen, sollten Sie sich diese zunächst einmal anschauen – den Hund direkt dort abzugeben ist nicht sinnvoll. Vor Ort können Sie sich einen ersten Eindruck über folgende Punkte verschaffen:
Sachkundeprüfung nach § 11 vorhanden?
Der Betreiber der Hundepension muss vom zuständigen Veterinäramt zur Sachkunde nach § 11 TSchG geprüft worden sein und eine entsprechende Genehmigung vorweisen können.
Sauberkeit
In der Hundepension sollte es nicht unangenehm riechen und die Decken, Körbchen und Näpfe sollten sauber sein.
Umgang mit den Hunden
Ein freundlicher Umgang mit den Hunden sollte Voraussetzung sein. Das Personal sollte auch Kenntnisse in den Grundlagen der Hundeerziehung haben um z. B. bei unsicheren oder ängstlichen Hunden entsprechend reagieren zu können.
Aufsicht
In Gruppen sollten die Hunde nicht unbeaufsichtigt sein, damit jemand eingreifen kann, bevor es zu Beißereien kommt.
Sympathie
Ganz wichtig ist auch die Sympathie – wenn Sie bzw. Ihr Hund sich in der Hundepension nicht wohlfühlen, ist es sicher nicht die Richtige für einen Aufenthalt Ihres Vierbeiners.
Probetag in der Hundepension
Es ist sehr hilfreich, wenn der Hund vor dem geplanten Aufenthalt einen Probetag in der Pension hat. Dadurch kann er das Personal und Abläufe kennenlernen. Außerdem sind Sie im Notfall erreichbar und könnten Ihren Hund wieder abholen.
Rechtzeitig buchen
Gerade während der Ferienzeiten sind die Pensionen meistens ausgebucht. Daher sollten Sie Ihren Hund frühzeitig anmelden, um auch sicher einen Platz zu bekommen.
Wenn alle Punkte erfüllt sind, sollte sich der Hund während seines Aufenthalts in der Hundepension wohl fühlen und gut aufgehoben sein.
Immer wieder sprechen mich Kunden darauf an: „… wie lange geht das Hundetraining? Kann meiner das in 4 Wochen?“
Tja… wenn da eine Antwort so einfach wäre. Jeder Hund ist individuell – genau wie jeder Mensch individuell ist. Bei dem einen Hund sitzt der Befehl nach 5 Wiederholungen, beim anderen benötige ich gefühlte 10.000 Wiederholungen.
Jeder Hund ist individuell
Das sollten Sie sich als Hundebesitzer wirklich bewusst machen. Viele Hunde lernen schnell, aber trotz allem funktioniert das nicht bei jedem Trainingsziel. Gerade der Alltagsgehorsam (bspw. der sichere Rückruf) ist für den Hund nicht so spannend und spaßig, wie ein Training mit dem Futterbeutel und er wird das gewünschte Verhalten vielleicht nicht ganz so schnell zeigen. Trotz allem kann man sagen, je konsequenter und öfter Sie mit Ihrem Hund arbeiten bzw. trainieren kannst, um so schneller wird es funktionieren.
Übungen in den Alltag einbauen
Jeder, der das Training in den Alltag einbaut, wird auch die Fortschritte bei seinem Vierbeiner sehen. Nehmen wir z. B. das Thema Leinenführigkeit. Bei jedem Spaziergang können Sie Sequenzen an der Leine einbauen und das Laufen an lockerer Leine mit Ihrem Hund üben. Dadurch wird die Bindung zum Hund gestärkt und er wird ohne Leine aufmerksamer auf Sie.
Keine festen Zeiten
Für das Hundetraining sollten Sie keine festen Zeiten wählen – ein minutiös geplantes Training ist nicht nur für den Hund langweilig. Daher planen Sie lieber unterschiedliche Zeitpunkte und Dauer ein, damit Ihr Hund nicht nach der sonst üblichen Trainingszeit gedanklich „aussteigt“. Wenn Sie merken, dass die Konzentration bei Ihrem Hund nachlässt, lockern Sie das Training lieber zwischendurch z. B. durch ein Spiel auf.
Rückschlag?
Gerade in der ersten Zeit wird es immer wieder Tage geben an denen Sie denken, Ihr Hund hat alles verlernt – oder das Training hilft nicht mehr. Dabei vergessen wir oft, dass auch der Hund mal einen schlechten Tag hat. Oder er testet aus, wie ernst es Ihnen mit dem Befehl ist. Oder er fällt in alte Gewohnheiten zurück. Egal, was der Auslöser für diesen vermeintlichen Rückschritt ist, am nächsten Tag wird es sicher wieder funktionieren, wenn Sie ganz konsequent dran bleiben.
Lebenslanges Training
Im Prinzip ist das Hundetraining mit Ihrem Vierbeiner ein lebenslanger Prozess. Wenn der Hund den von Ihnen gewünschten Grundgehorsam erst einmal gelernt hat, wird es einfacher. Sie werden nicht mehr ganz so intensiv mit ihm arbeiten müssen. Aber es wird trotzdem auch immer wieder Phasen geben, in denen Sie wieder verstärkter trainieren müssen.
Dabei wünsche ich Ihnen viel Spaß und vor allem viel Erfolg!
Wenn ich zu Kunden komme und sie mir von ihren Problemen und Nöten mit dem Vierbeiner erzählen freue ich mich darauf, ihnen zu helfen. Helfen, dass sie wieder mehr Lebensqualität bekommen, dass sie ihren Hund überall mitnehmen können, dass sich die Situation mit dem Hund allgemein entspannt. Und das lässt mich zurückdenken – an die Zeit vor meiner Ausbildung als Hundetrainerin, als ich mit meiner mittlerweile 9-jährigen Hündin auch so meine Probleme und Nöte hatte.
Nele, mein „Zugpferd“
An der Leine war sie der sprichwörtliche Panzer. Sie zog mich wie ein Fähnchen hinter sich her und gerade im Herbst und Winter, wenn es auf den Strassen rutschig oder glatt war, bin ich auch schon ein paar Mal gestürzt. Es ist ja nicht so, dass ich mit ihr nicht in der Hundeschule gewesen wäre…. Die erste haben wir besucht, als sie 10 Wochen alt war. Die Hundetrainerin hat mehr das spielen der Hunde forciert, als zu trainieren. Im Lauf der Zeit haben wir 2 mal gewechselt. Außerdem bin ich auf Seminare gefahren – dafür habe ich eine Strecke von 250 km auf mich genommen. Was macht man nicht alles…
Hilfe, mein Hund ist ein Allesfresser
Sie war außerdem ein wahrer Müllschlucker – in Feld und Wald war fast nichts vor ihr sicher. Sie hat im Vorbeigehen einfach aufgesaugt, was ihr lecker vorkam. Dadurch hatte sie 4 Vergiftungen. Das ist nichts, was man sich als Hundebesitzer wünscht und ich war schon ziemlich verzweifelt.
Ich habe mich sehr viel mit Hundeerziehung und auch Ernährung auseinandergesetzt und auf den Seminaren mit den Hundetrainern unterhalten. Dabei ist in mir langsam der Gedanke gereift, ich könnte eine Ausbildung zur Hundetrainerin machen.
Ausbildung zur Hundetrainerin – just for fun
Das wollte ich eigentlich nur so für mich machen. Um mehr Hintergrundwissen zu bekommen. Um meinen Hund vielleicht auch besser zu verstehen. Ich suchte mir dann einen Ausbilder und habe meinen Hund genauso trainiert, wie ich es dort gelernt habe. Es war für mich faszinierend, wie gut es auf einmal mit der Leinenführigkeit bei Nele klappte.
Hohe Ansprüche
Ich hatte auch hohe Ansprüche…. bei den Trainern, die ich bis dahin kennengelernt hatte, waren die Hunde alle unerzogen – sie bellten, waren teilweise aggressiv, hörten nicht wirklich. Und die Ausreden dafür waren vielfältig: ich habe keine Zeit für die Erziehung meines Hundes, der benimmt sich sonst anders, er ist schon zu alt usw. Das hatte mich immer gestört. Wie will mir jemand etwas über Hundeerziehung erzählen, der es bei seinem Hund nicht schafft?
Üben, üben, üben..
Also war Arbeit angesagt. Ich brauchte einige Zeit, bis es bei Nele „zur Gewohnheit“ geworden war, nicht an der Leine zu ziehen, entspannt liegen zu bleiben – und vor allem, nichts mehr vom Boden aufzunehmen. Ich brauchte ca. ein dreiviertel Jahr – und ohne mein konsequentes Handeln würde ich wohl noch heute mehr hinter Nele herfliegen als entspannt mit ihr zu laufen.
Mehr Lebensqualität – auch für andere
Und dann war es für mich keine Frage mehr – das muss ich auch an andere weitergeben. Jeder sollte mit seinem Hund Freude und Spaß haben und nicht mehr frustriert und ärgerlich sein. Ich fing an, Kunden mein Wissen weiterzugeben und bin bis heute mit viel Spaß an meinem Beruf dabei, Menschen und ihren Vierbeinern zu helfen.