Wenn Fremde Deinen Hund streicheln – ohne zu fragen..

Die meisten Hundehalter haben bestimmt auch schon diese Situation erlebt: man geht mit seinem Hund spazieren (bspw. durch die Stadt) und irgendein wildfremder Mensch bleibt vor einem stehen, trällert „ooooohhhhhh…. ist der süüüüüüüüüüüüüüüüüüßßßßß“ und patscht im gleichen Moment schon den Hund an. Die Frage, ob man den Hund streicheln darf, hat da eher Seltenheitswert. Und wenn man einen Welpen hat, wird es ganz schlimm!

Hund wird von Fremden einfach angefasst
Es scheint so, als ob bei manchen Menschen in diesen Momenten wirklich alles aussetzt. Sie verhalten sich, als hätten sie das eigene Baby oder Enkelkind vor sich, schrauben die Stimme in ungeahnte Höhen und sind total verzückt. Der süße Kleine wird dann evtl. sogar noch auf den Arm genommen – natürlich auch hier ohne den Besitzer vorher zu fragen – und geknuddelt. Wer aber bspw. einen ausgewachsenen Dobermann dabei hat, wird dieses Schauspiel eher nicht kennenlernen.

Eigene Erfahrungen
Ich habe solche Situationen leider auch schon erleben müssen. Einmal war ich z. B. im Bauhaus und habe in einem Regal nach einer Ersatz-Glühbirne gesucht. Nele war neben mir und eh ich es bemerkt habe, hat sie mir fast den Arm ausgerenkt. Hinter mir war nämlich eine ältere Dame in den Gang gekommen, die Nele gesehen und mit Leckerlies in der ausgestreckten Hand zu sich gelockt hat.

Warum ist das schlimm?
Es ist für mich ein absolutes No-Go, einen fremden Hund einfach zu füttern, ohne vorher den Besitzer zu fragen. Der Hund könnte krank sein, oder Unverträglichkeiten haben und wenn es dem Hund schlecht geht und der Besitzer zum Arzt muss, bleibt dieser auch auf den Kosten „sitzen“. Aber auch „einfach“ so streicheln, ist nicht okay. Der Hund könnte schlechte Erfahrungen gemacht haben und Angst vor Menschen haben – im schlimmsten Fall könnten sie sogar beißen. Auch hier bleibt das Problem dann beim Hundehalter und nicht bei dem rücksichtslosen Mensch, der ohne zu Fragen gestreichelt hat.

Maulkorb eine Lösung?
Eine Kundin von mir hat ihrem Hund tatsächlich dann auch schon mal den Maulkorb angezogen, da die Menschen da eher Abstand nehmen – mit Maulkorb ist der Hund ja schon gefährlich…..

Es hat bei dem Hund tatsächlich geholfen, der zuckersüße Kleine sah damit wohl furchteinflössend aus und wurde dadurch nicht mehr gestreichelt.

Aber was sonst tun?
Ich mache es mittlerweile so, dass ich Nele abschirme. D. h. wenn ich bspw. in einem Geschäft stehe und etwas anschaue, ist Nele vor mir. Und wenn mir unterwegs jemand begegnet, der direkt anfängt meinen Hund anzusprechen oder zu locken, stelle ich mich ebenfalls vor sie (notfalls auch mit dem Rücken zu dem Menschen – das wirkt oftmals Wunder). Dadurch signalisiere ich dem Gegenüber, dass der Hund nicht alleine ist, sondern derjenige muss sich erst mit mir auseinandersetzen.

Positiver Effekt
Das hat außerdem auch noch einen positiven Effekt beim Hund – wenn er uns diese Situationen regeln lässt, werden wir auch andere Situationen regeln können (z. B. wenn er einen Artgenossen anpöbeln möchte). Es gibt auch noch einen weiteren Aspekt. Wenn der Hund ständig von anderen Menschen angelockt bzw. gestreichelt wird, dann wird er in der Regel auch immer mehr zu fremden Menschen hinziehen. Wenn er jetzt aber merkt, dass er nicht hin darf, hört das Gezerre in diesen Situationen auf.

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