Warum Hundetrainerin?

Petra Schillakowski

Wenn ich zu Kunden komme und sie mir von ihren Problemen und Nöten mit dem Vierbeiner erzählen freue ich mich darauf, ihnen zu helfen. Helfen, dass sie wieder mehr Lebensqualität bekommen, dass sie ihren Hund überall mitnehmen können, dass sich die Situation mit dem Hund allgemein entspannt. Und das lässt mich zurückdenken – an die Zeit vor meiner Ausbildung als Hundetrainerin, als ich mit meiner mittlerweile 9-jährigen Hündin auch so meine Probleme und Nöte hatte.

Nele, mein „Zugpferd“
An der Leine war sie der sprichwörtliche Panzer. Sie zog mich wie ein Fähnchen hinter sich her und gerade im Herbst und Winter, wenn es auf den Strassen rutschig oder glatt war, bin ich auch schon ein paar Mal gestürzt. Es ist ja nicht so, dass ich mit ihr nicht in der Hundeschule gewesen wäre…. Die erste haben wir besucht, als sie 10 Wochen alt war. Die Hundetrainerin hat mehr das spielen der Hunde forciert, als zu trainieren. Im Lauf der Zeit haben wir 2 mal gewechselt. Außerdem bin ich auf Seminare gefahren – dafür habe ich eine Strecke von 250 km auf mich genommen. Was macht man nicht alles…

Hilfe, mein Hund ist ein Allesfresser
Sie war außerdem ein wahrer Müllschlucker – in Feld und Wald war fast nichts vor ihr sicher. Sie hat im Vorbeigehen einfach aufgesaugt, was ihr lecker vorkam. Dadurch hatte sie 4 Vergiftungen. Das ist nichts, was man sich als Hundebesitzer wünscht und ich war schon ziemlich verzweifelt.

Ich habe mich sehr viel mit Hundeerziehung und auch Ernährung auseinandergesetzt und auf den Seminaren mit den Hundetrainern unterhalten. Dabei ist in mir langsam der Gedanke gereift, ich könnte eine Ausbildung zur Hundetrainerin machen.

Ausbildung zur Hundetrainerin – just for fun
Das wollte ich eigentlich nur so für mich machen. Um mehr Hintergrundwissen zu bekommen. Um meinen Hund vielleicht auch besser zu verstehen. Ich suchte mir dann einen Ausbilder und habe meinen Hund genauso trainiert, wie ich es dort gelernt habe. Es war für mich faszinierend, wie gut es auf einmal mit der Leinenführigkeit bei Nele klappte.

Hohe Ansprüche
Ich hatte auch hohe Ansprüche…. bei den Trainern, die ich bis dahin kennengelernt hatte, waren die Hunde alle unerzogen – sie bellten, waren teilweise aggressiv, hörten nicht wirklich. Und die Ausreden dafür waren vielfältig: ich habe keine Zeit für die Erziehung meines Hundes, der benimmt sich sonst anders, er ist schon zu alt usw. Das hatte mich immer gestört. Wie will mir jemand etwas über Hundeerziehung erzählen, der es bei seinem Hund nicht schafft?

Üben, üben, üben..
Also war Arbeit angesagt. Ich brauchte einige Zeit, bis es bei Nele „zur Gewohnheit“ geworden war, nicht an der Leine zu ziehen, entspannt liegen zu bleiben – und vor allem, nichts mehr vom Boden aufzunehmen. Ich brauchte ca. ein dreiviertel Jahr – und ohne mein konsequentes Handeln würde ich wohl noch heute mehr hinter Nele herfliegen als entspannt mit ihr zu laufen.

Mehr Lebensqualität – auch für andere
Und dann war es für mich keine Frage mehr – das muss ich auch an andere weitergeben. Jeder sollte mit seinem Hund Freude und Spaß haben und nicht mehr frustriert und ärgerlich sein. Ich fing an, Kunden mein Wissen weiterzugeben und bin bis heute mit viel Spaß an meinem Beruf dabei, Menschen und ihren Vierbeinern zu helfen.

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