Hundebegegnungen hat jeder Hundebesitzer. Und fast jeder kennt auch diese Situation – man läuft mit seinem Hund noch völlig entspannt, aber sobald ein anderer Hund in Sicht kommt, ist es vorbei. Der Hund stürzt regelrecht in die Leine, ist kaum noch zu halten und reagiert auf keine Ansprache mehr.
Aber warum?
Es ist oftmals ein schleichender Prozess. Als Welpenbesitzer bekommen wir von allen Seiten gesagt, der Hund muss sozialisiert werden. Also geht der fürsorgliche Hundebesitzer in die Welpengruppe und lässt seinen Kleinen dort im Freilauf mit den anderen spielen. Und auch unterwegs muss der Welpe ja jedem Artgenossen „Hallo“ sagen. Also wird er immer mehr verstehen und verinnerlichen, dass bei Hundebegegnungen jeder Vierbeiner zum Spielen da ist und entsprechend hinziehen.
Dann kommt die Pubertät – und damit u. U. auch eine Veränderung des eigenen Vierbeiners bei Hundebegegnungen. Es kann zu einem Rüpelverhalten kommen und viele Hundehalter fangen dann mit dem Vermeiden an: sie lassen ihren Vierbeiner nicht mehr zu anderen Hunden. Damit fängt oft das Drama an, denn der Hund baut über das fehlende Sozialverhalten frustmotivierte Aggression auf. Daher sind die Sozialkontakte schon wichtig – aber der Hund muss auch nicht zwangssozialisiert werden und zu JEDEM Kontakt haben.
Hundebegegnungen kontrollieren
Also sollte der Besitzer bestimmen, wann und ob ein Hundekontakt stattfindet und der Besitzer kontrolliert auch den Ablauf. Der Hund soll nicht lernen, je stärker er zieht und je mehr Radau er macht, desto schneller kommt er ans Ziel. Nur ruhiges Verhalten und eine lockere Leine sollten zum Erfolg führen.
Das Gleiche gilt auch für Hunde, die in bzw. nach der Pubertät in jedem anderen Hund einen Spielpartner sehen und hinziehen. Gerade bei größeren Hunden ist das auf Dauer für den Besitzer nämlich auch kein entspanntes Gassigehen mehr. Es ist auch keine Lösung, den Hund gar nicht an die Leine zu nehmen, damit er zu jedem Artgenossen kann – nicht jeder entgegenkommende Vierbeiner ist freundlich.
Ein Leinen Treffen
Um das Verhalten des eigenen Hundes zu ändern ist es sehr sinnvoll, sich regelmäßig mit anderen Hundehaltern zu treffen, die ihre Hunde auch an der Leine haben und dann gemeinsam ohne Kontakt spazieren zu gehen. Das führt dazu, dass es für den Hund ganz normal wird, an der Leine keinen Kontakt zu haben und dass die Hundebegegnungen wesentlich entspannter verlaufen.