Assistenzhunde
Besondere Hunde
Hunde sind für uns meist Familienmitglieder. Sie leben mit uns zusammen, spenden uns Trost, bringen uns zum Lachen und werden nicht selten zum Lebensmittelpunkt.
Manche Hunde können mehr – sie helfen Menschen mit physischen oder psychischen Einschränkungen, damit diese ihren Alltag bewältigen können. Sie lernen hierfür spezifische Signale und Fähigkeiten, um gezielt und individuell abgestimmt helfen zu können.
Die Hunde werden meist schon wenige Wochen nach ihrer Geburt mit einem speziellen Auswahlverfahren auf ihre Eignung getestet. Wichtig ist, dass sie wesensfest und menschenbezogen sind – und dass sie gerne mit bzw. für den Menschen arbeiten.
Assistenzhund vs Therapiehund
Der Assistenzhund wird speziell für einen Menschen ausgebildet, um ihn bei körperlichen oder geistigen Einschränkungen im Alltag zu unterstützen. Er erlernt mindestens 3 Aufgaben, die dem Assistenznehmer im täglichen Leben helfen.
Oft werden Assistenzhunde auch als Therapiehunde bezeichnet, dabei sind das zwei ganz unterschiedliche Einsätze des Hundes. Der Therapiehund wird nämlich von seinem Besitzer (in der Regel Physiotherapeuten, Ergotherapeuten usw.) bei der Therapie der Patienten eingesetzt – also für mehrere Menschen.
Mit der abgeschlossenen Ausbildung stehen dem Assistenzhund – im Gegensatz zum Therapiehund – auch gewisse Rechte zu. Er darf z. B. in Geschäfte mitgehen, zum Arzt, in öffentliche Gebäude bzw. Behörden. Diese Rechte hat der Therapiehund nicht.
Ausbildung des Assistenzhundes
Es gibt die Fremdausbildung (der Hund lebt beim Trainer und wird von diesem komplett ausgebildet), die Vorausbildung (der Trainer macht die Grundausbildung des Hundes bis zum 1. Lebensjahr, danach zieht der Hund bei seinem Menschen ein, der dann gemeinsam mit dem Trainer die Spezialausbildung vornimmt) und die Selbstausbildung (der Hund lebt beim Assistenznehmer, der dann mit Hilfe des Trainers den Hund ausbildet). Welche Ausbildungsform gewählt wird, hängt von den individuellen Umständen des Assistenznehmers ab.
Selbstausbildung
Eine Selbstausbildung ist die kostengünstigste Variante. Der Assistenznehmer bekommt im Idealfall einen Welpen (nach vorherigem Eignungstest), mit dem direkt die Ausbildung begonnen wird. Bei der Wahl eines erwachsenen Hundes darf der Hund nicht zu alt sein.
Bei dieser Variante ist der Assistenznehmer für die Ausbildung des Hundes verantwortlich. Ein Trainer unterstützt dabei je nach Bedarf, aber die Umsetzung liegt alleine beim Besitzer. Der zeitliche Aufwand für die Selbstausbildung sollte nicht unterschätzt werden. Neben der normalen Erziehung des Welpen kommt noch die Ausbildungszeit für die Assistenztätigkeit dazu.
Fremdausbildung
Im Gegensatz zur Selbstausbildung wird bei der Fremdausbildung der Welpe vom Trainer ausgebildet. Das ist für manche Assistenznehmer auch die einzige Möglichkeit, einen ausgebildeten Hund zu bekommen – z. B. weil sie zu wenig Zeit haben oder sich die Ausbildung nicht zutrauen.
Der Hund kommt erst nach Beendigung der Ausbildung (ca. 1 1/2 Jahre) zu seinem Besitzer. Bei der Zusammenführung wird der Assistenznehmer dann vom Trainer geschult, damit er mit seinem Hund umgehen kann.
Die Fremdausbildung ist die teuerste Variante, da sämtliche Kosten für Hund und Ausbildung enthalten sind.